Das Kino und der kulturelle Kalte Krieg

Originaltitel:

Cinema and the Cultural Cold War

Inhalt des Buches:

Cinema and the Cultural Cold War untersucht die Art und Weise, wie das asiatische Kino der Nachkriegszeit durch die transnationale Zusammenarbeit und den Wettbewerb zwischen neu unabhängigen und kolonialen Staaten auf dem Höhepunkt der Politik des Kalten Krieges geprägt wurde. Sangjoon Lee wählt bei der Analyse der Filmkulturen und -industrien der Region einen gleichzeitig globalen und regionalen Ansatz. Die neuen wirtschaftlichen Bedingungen in der asiatischen Region und die gemeinsamen Nachkriegserfahrungen der frühen Kinounternehmer wurden von der Politik des Kalten Krieges, der US-Kulturdiplomatie und den verstärkten Kulturströmen der 1950er und 1960er Jahre beeinflusst. Durch eine genauere Betrachtung der kulturellen Realitäten dieser turbulenten Zeit rekonstruiert Lee umfassend die asiatische Filmgeschichte im Lichte der internationalen Beziehungen, die mit dem wachsenden Einfluss der Bewegung der Blockfreien während des Kalten Krieges entstanden, zerbrachen und wiederhergestellt wurden.

Lee zeigt auf, wie Filmschaffende, Kreative, politische Entscheidungsträger und Intellektuelle in Ost- und Südostasien danach strebten, ihr von Hollywood inspiriertes System zu industrialisieren, um den Markt zu erweitern und die Wettbewerbsfähigkeit ihrer kulturellen Produkte zu steigern. Zu diesem Zweck gründeten sie die Federation of Motion Picture Producers in Asia, richteten gemeinsam das Asian Film Festival aus und produzierten gemeinsam Filme. Cinema and the Cultural Cold War zeigt, dass die Entstehung des ersten intensiven Netzwerks von Filmproduzenten der Nachkriegszeit in Asien zu einem großen Teil das Ergebnis der Kulturpolitik des Kalten Krieges und der amerikanischen Hegemonie war.

Filmfestivals, die in so unterschiedlichen Städten wie Tokio, Singapur, Hongkong und Kuala Lumpur stattfanden, waren jährliche Schaufenster filmischer Talente und zugleich Gelegenheiten für die Central Intelligence Agency, während des Kalten Krieges kulturelle, politische und institutionelle Verbindungen zwischen den Vereinigten Staaten und Asien herzustellen und zu pflegen. Cinema and the Cultural Cold War lässt diese fast vergessene Geschichte des Kinos und der Filmindustrie in Asien wieder aufleben.