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The Cinema of Paul Thomas Anderson: American Apocrypha
Paul Thomas Andersons Entwicklung von einem forschen, selbsternannten "Indiewood"-Autoren zu einer der markantesten Stimmen seiner Generation ist eine der bemerkenswertesten Karrieren der jüngeren Filmgeschichte. Von den frühen Versuchen, seinen Filmhelden nachzueifern, bis hin zu seinen immer eigenwilligeren späten Filmen hat Anderson ein Werk geschaffen, in dem sich Vertrautes und Fremdes, Geschichte und Mythos die Waage halten: Der Zuschauer fühlt sich ständig aus dem Gleichgewicht gebracht, unsicher, ob er einen rabenschwarzen Witz oder einen Moment von durchdringender emotionaler Resonanz erwarten soll.
Dieses Buch ist die bisher umfassendste Darstellung von Andersons Karriere und umfasst seine vielfältigen Nebenprojekte und unproduzierten Werke, seine persönlichen und beruflichen Beziehungen zu Regisseuren wie Jonathan Demme, Robert Altman und Robert Downey Sr. sowie seine Arbeit als Regisseur von Musikvideos für Fiona Apple, Joanna Newsom und Haim. Ethan Warren untersucht Andersons wiederkehrende Themen - die brisante Dynamik von Geschlecht und religiösem Glauben, von biologischen und gefundenen Familien und von seiner Heimat San Fernando Valley - sowie seine Methoden beim Drehbuchschreiben und sein Verhältnis zu seinen Einflüssen.
Warren argumentiert, dass Andersons Filme eine alternative amerikanische Geschichte heraufbeschwören, die nachprüfbare Fakten übertreibt und ausblendet, um eine überhöhte Wahrheit zu schaffen, die durch eine tiefere Ebene des emotionalen Hyperrealismus gekennzeichnet ist. Dieses Buch ist zugleich eine unkonventionelle Einführung in Andersons Filme und eine provokative Neudefinition dessen, was sein Werk so wichtig macht.