
Classical Antiquity and the Cinematic Imagination
Dieses Buch soll unsere Wertschätzung für die Modernität der klassischen Kulturen und umgekehrt für die Schuld des Kinos gegenüber dem antiken Griechenland und Rom erhöhen.
Es erforscht filmische Perspektiven auf die antiken verbalen und visuellen Künste und wendet das an, was oft als Prä-Kino bezeichnet wird und was Sergei Eisenstein als Kinematismus bezeichnete: dass Gemälde, Statuen und Literatur moderne visuelle Technologien vorwegnehmen. Die Bewegung von Körpern, die in statischen Künsten dargestellt werden, und die Lebendigkeit epischer Ekphrasen weisen auf moderne Merkmale des Geschichtenerzählens hin, während Platons Höhlengleichnis und Zenos Pfeilparadoxon seit den Anfängen des Kinos mit der Filmvorführung und -projektion in Verbindung gebracht werden.
Darüber hinaus zeigt das Buch den weitreichenden Einfluss der Antike auf ein von Bewegtbildmedien dominiertes Zeitalter, wie etwa bei Inszenierungen des durch zwölf Äxte geschossenen Pfeils des Odysseus oder Darstellungen des Goldenen Vlieses. In den Kapiteln werden zahlreiche europäische und amerikanische Stumm- und Tonfilme sowie einige Fernsehproduktionen und digitale Videos interpretiert.