
The Cognitive Life of Maps
Die "Kartenhaftigkeit von Karten" - wie Karten in der Interaktion mit ihren Nutzern leben und was uns dies über ihr Wesen und ihre Funktionsweise verrät.
In gewisser Weise sind Karten für diejenigen, die sie entwerfen, zeichnen und benutzen, vorübergehend lebendig. Sie haben für den Moment ein kognitives Leben. Sich damit auseinanderzusetzen, was dies bedeutet - zu fragen, wie Karten lebendig sein können und welche Art von Leben sie haben - bedeutet, die Kernfrage zu erforschen, was Karten sind. Und genau das tut Roberto Casati in The Cognitive Life of Maps, indem er die konzeptionellen Werkzeuge zusammenstellt, um zu verstehen, warum Karten die Macht haben, die sie haben, warum sie so weit verbreitet sind und wie wir sie nutzen (und missbrauchen).
Auf der Grundlage von Erkenntnissen aus der Kognitionswissenschaft und der Philosophie des Geistes untersucht Casati die wichtigsten Behauptungen darüber, was Karten sind und wie sie funktionieren - ihre spezifische Syntax, ihre eigentümliche Semantik und ihre Pragmatik. Er schlägt eine Reihe von Schritten vor, die zu einer präzisen Theorie der Karten führen können, die aufzeigt, was Karten mit Diagrammen, Bildern und Texten gemeinsam haben und was sie von ihnen unterscheidet. Diese minimale Theorie der Landkarten hilft uns, Landkarten in vielen kognitiven Artefakten zu sehen - zum Beispiel in Zifferblättern, musikalischen Notationen, Schrift, Kalendern und Zahlenreihen. Sie ermöglicht es uns auch, das Problem der Territorialisierung von Karten anzugehen - zu zeigen, wie Karten verwendet werden können, um spezifische räumliche Schlüsse über Gebiete zu ziehen. Von der Mechanik der Karten, die zur Navigation verwendet werden, bis hin zu den Unterschieden und Ähnlichkeiten zwischen Karten, Bildern und Modellen ist Casatis ehrgeiziges Werk eine kognitive Landkarte für sich, die den Weg zu einem neuen Verständnis der Bedeutung von Karten weist.