
The Land beyond the Border
Anhand von drei Fallstudien aus dem Nahen Osten entwickelt The Land beyond the Border einen innovativen theoretischen Rahmen für die Untersuchung von Staatsexpansionen und Staatskontraktionen.
Johannes Becke vertritt die Auffassung, dass staatliche Expansion anhand von vier grundlegenden Idealtypen theoretisiert werden kann - einer Form von Patronage (Patronisierung), der Einführung eines Satellitenregimes (Satellisierung), der Errichtung territorialer Exklaven (Exklavisierung) oder einer vollständigen Übernahme (Inkorporation). Becke erörtert, wie sowohl irredentistische Ideologien als auch politische Realitäten die Dynamik von staatlicher Expansion und staatlicher Schrumpfung in der jüngeren Geschichte der einzelnen Staaten geprägt haben.
Durch die vergleichende Untersuchung Israels mit anderen Regimen des Nahen Ostens ist dieses Buch Teil einer neuen Forschungsagenda, die darauf abzielt, die Forschungsfelder der Israel-Studien und der Nahost-Studien näher zusammenzubringen. Anstatt Israels Herrschaft über die besetzten Gebiete als isolierten Fall zu behandeln, bietet Becke Studenten die Möglichkeit, Israels Siedlungsprojekt im breiteren Rahmen der postkolonialen Staatsbildung zu verstehen.