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The Life of the Law: Anthropological Projects
Laura Nader, die maßgeblich an der Entwicklung der Rechtsanthropologie beteiligt war, untersucht ein Thema von entscheidender Bedeutung für unsere Zeit: die Rolle des Rechts im Kampf für soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit. In diesem Buch gibt sie einen Überblick über die Geschichte der Rechtsanthropologie und fordert gleichzeitig Anthropologen, Juristen und Aktivisten dazu auf, die zentrale Bedeutung des Rechts für den sozialen Wandel zu erkennen.
Nader zeichnet die Entwicklung der Rolle des Klägers in den Vereinigten Staaten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach und argumentiert leidenschaftlich, dass der Schwund der Macht des Klägers in diesem Zeitraum eine tiefgreifende Herausforderung für Gerechtigkeit und Demokratie darstellt. Unter Berücksichtigung der enormen Veränderungen, die die Globalisierung sowohl in der Anthropologie als auch im Recht bewirkt hat, spricht Nader über die zunehmende Dominanz großer Wirtschaftsunternehmen und die Vorherrschaft neoliberaler Ideologie und Praxis heute.
In ihrer Erörterung dieser Trends geht sie auf den Aufstieg der Bewegung für alternative Streitbeilegung ein, die seit den 1960er Jahren Teil einer umfassenden Überarbeitung des amerikanischen Rechtssystems ist. Nader bringt die zunehmende Popularität dieser Bewegung mit der Aushöhlung der Macht des Klägers in Verbindung und weist darauf hin, dass die Mediation als Ansatz zur Konfliktlösung so strukturiert ist, dass sie mächtige Interessen - häufig die von Unternehmen - begünstigt.