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After Life in Roman Paganism: The Funeral Rites, Gods and Afterlife of Ancient Rome - The Silliman Foundation Lectures Delivered at Yale University
Die alten Römer hatten einen komplexen Glauben an das Leben nach dem Tod, der sich in ihren religiösen Riten, ihrem Götterpantheon und ihren Vorstellungen, die in der Folklore und den jahreszeitlichen Festen zum Ausdruck kommen, widerspiegelt.
Als hervorragender Erklärer von Konzepten, die von Studenten der Antike häufig übersehen werden, versucht Franz Cumont zu entmystifizieren und zu verdeutlichen, wie wichtig die Religion für das römische Volk war. Das Leben der Bevölkerung drehte sich um die Feier der jährlichen Feste.
Man ging davon aus, dass die Götter sowohl Glück als auch Unglück über die Gesellschaft bringen würden, und die Zufriedenheit der Götter beschäftigte viele Bürger. Dies gilt auch für die Bestattung und das Leichenwesen: komplexe Traditionen, die Verwendung bestimmter Werkzeuge und Rituale für die Toten waren für den Zusammenhalt der römischen Gemeinschaften von entscheidender Bedeutung.
Die römische Gesellschaft war stark von Griechenland beeinflusst, doch der Autor legt großen Wert darauf, zwischen griechisch inspirierten Praktiken und solchen zu unterscheiden, die von den Römern oder aus anderen, weiter entfernten Traditionen eingeführt wurden. Cumont erörtert, wie das Totenmahl - ein Festmahl zum Gedenken an den Toten - aus der ägyptischen Tradition stammt.
Das heilige Mahl, das zu Ehren der Verstorbenen eingenommen wird, um ihnen den Weg ins Jenseits zu erleichtern. Die Vorstellung vom Übergang der Seele in ein Leben nach dem Tod wird ausführlich erläutert, wobei überlieferte Quellen römischer Gelehrter und archäologische Funde Cumonts Schilderungen stützen.
Insgesamt erhält der Leser einen einzigartigen Eindruck vom Zusammenspiel der antiken religiösen Traditionen, wie sie sich im römischen Leben widerspiegeln.