Das Magnificat in Australien lesen: Verunsichernde Engagements

Das Magnificat in Australien lesen: Verunsichernde Engagements (F. Elvey Anne)

Originaltitel:

Reading the Magnificat in Australia: Unsettling Engagements

Inhalt des Buches:

Biblische Lieder haben ein mehrfaches Nachleben. In einer Geschichte der Invasion ist ihr Nachhall besonders ergreifend. Das heutige Australien ist ein Kontinent mit vielen Ureinwohnern, auf dem Country schon seit Zehntausenden von Jahren gesungen wurde, bevor die Bibel als Teil der kulturellen Fracht der Kolonisatoren eintraf. Die Lektüre des Magnificat in Australien konzentriert sich auf einen Text, das Magnificat der Maria, das in seiner lukanischen Form etwa zweitausend Jahre alt ist und hebräische Traditionen enthält, die einige tausend oder mehr Jahre älter sind. Die Traditionen der Ureinwohner sind noch älter.

In diesem kolonialen Kontext inspirierte das Magnifikat die Siedler-Migranten zu Schrift, Komposition und Kunst. Die Lektüre des Magnificat in Australien ist eine Siedlerlektüre, aber keine konventionelle. Sie bietet eine performative, konversationelle Leseweise, die Instanzen der kulturellen Rezeption des Magnificat in den Kontext der kolonialen Besetzung des Landes, der Problematik des Weißseins und der sich daraus ergebenden Lücken für Bibelwissenschaftler der Siedler in Australien stellt.

Anne Elvey liest das Magnificat als ein Lied des Protests, das einer jungen jüdischen Frau des ersten Jahrhunderts n. Chr. in den Mund gelegt wurde, und skizziert eine gegenkoloniale Lesepraxis, die in mitfühlender Trauer und Hoffnung auf das ökologische Trauma unserer Zeit aufmerksam ist. Die Lesungen befassen sich mit kreativen Reaktionen auf das Magnificat, von frommen Versen bis hin zu abstrakter expressionistischer Kunst, und beinhalten eine Reihe von kreativen Engagements der Autorin als Reaktion darauf. Auf der Grundlage feministischer und ökologischer Ansätze wendet Reading the Magnificat in Australia eine Hermeneutik der Zurückhaltung, des intertextuellen Engagements und des kreativen Zeugnisses an, indem es den biblischen Text in Bezug auf Konfliktkontexte, Überschneidungen von Ethnie, Geschlecht, Spezies und Sexualität, konstruktive und dekonstruktive Materialitäten im kolonisierten Raum und schließlich den Gesang der Vögel (für den die australischen Elstern auf dem Titelbild ein Emblem sind) neu liest. Dieses erneute Hören eines antiken Textes stellt eine Ästhetik des Lesens als Schreiben vor, die sich für eine situierte und unbeständige Praxis öffnet, in der das Magnificat nach innen auf seine materielle Kontingenz als koloniales Artefakt und nach außen auf zeitgenössische Protestlieder verweist.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9781910928790
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Einband:Hardcover

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