Bewertung:

Das Buch „Mesoamerican Ballgame“ bietet einen umfassenden wissenschaftlichen Überblick über archäologische Stätten im Zusammenhang mit mesoamerikanischen Ballspielplätzen und deren kulturelle Bedeutung. Es richtet sich jedoch an ein Publikum mit umfangreichen Vorkenntnissen in der indianischen Archäologie, so dass es für Gelegenheitsleser oder Personen, die mit dem Thema nicht vertraut sind, weniger zugänglich ist.
Vorteile:Die detaillierten Beschreibungen zahlreicher archäologischer Stätten, die hochwertige Produktion, die klaren Reproduktionen und die interessanten kulturellen und soziopolitischen Diskussionen sind gut dargestellt. Das Buch ist ein wertvolles Nachschlagewerk für diejenigen, die sich intensiv mit der mesoamerikanischen Archäologie beschäftigen.
Nachteile:Das Buch ist für Gelegenheitsleser oder Personen ohne umfassendes Hintergrundwissen in diesem Bereich nicht sehr ansprechend. Es hat einen trockenen akademischen Ton und ist eher ein Nachschlagewerk als eine erzählende oder unterhaltsame Lektüre. Außerdem merkt man dem Buch sein Alter an, denn es enthält veraltete Theorien, die möglicherweise nicht mehr dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Mesoamerican Ballgame
Das präkolumbianische Ballspiel, das auf einem gemauerten Spielfeld ausgetragen wurde, fasziniert die Wissenschaftler seit langem aufgrund der prächtigen archäologischen Überreste. Von den Maya aus dem Tiefland verbreitete sich das Spiel im Aztekenreich, wo es so beliebt war, dass jährlich sechzehntausend Gummibälle nach Tenochtitlan importiert wurden.
Es überdauerte zweitausend Jahre und verbreitete sich bis in das heutige südliche Arizona. Diese neue Aufsatzsammlung vereint Forschungsergebnisse aus der Feldarchäologie, der Mythologie und der Hieroglyphenforschung der Maya, um diesen wichtigen, aber rätselhaften Aspekt der indianischen Kultur zu beleuchten. Die Autoren zeigen, dass das Spiel mehr als nur ein Zuschauersport war: Es diente sozialen, politischen, mythologischen und kosmologischen Zwecken, feierte sowohl die Fruchtbarkeit als auch das Leben nach dem Tod, Krieg und Frieden und wurde zu einer sich entwickelnden Institution, die zum Teil dazu diente, Konflikte innerhalb und zwischen Gruppen zu lösen.
Die Autoren berichten umfassend über die archäologischen, soziopolitischen, ikonographischen und ideologischen Aspekte des Spiels und bieten neue Informationen über die Verbreitung von Ballspielplätzen, neue Interpretationen der Wandmalereien und neu erkannte Beziehungen zwischen dem Spiel und dem Material des Popol Vuh. Das mesoamerikanische Ballspiel ist ein wichtiger Beitrag zur Erforschung des geistigen Lebens und der Weltanschauung der Völker der Neuen Welt, da es ein Thema behandelt, das auch den Laien faszinieren wird.