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The Metalogicon: A Twelfth-Century Defense of the Verbal and Logical Arts of the Trivium
Das 1159 geschriebene und an Thomas Becket gerichtete Metalogicon von John of Salisbury präsentiert - und verteidigt - ein gründliches Studium der freien Künste Grammatik, Logik und Rhetorik. Schon der Name Metalogicon, eine Wortschöpfung des Autors, setzt sich aus dem griechischen meta (im Namen von) und logicon (Logik oder logische Studien) zusammen. Indem er seinem Text einen Namen gab, erklärte er ihn auch. Mit dieser klaren Abhandlung über die Bildung fordert Johannes von Salisbury eine gründliche Ausbildung in der Kunst des (mündlichen und schriftlichen) Wortes und des logischen Denkens, da diese Themen in der Grammatik und der Logik behandelt werden.
Das Metalogicon (Inhalt in Kürze)
Prolog -- Anlass, Zweck und allgemeiner Charakter des Werkes.
Buch I - Das Trivium und die Grammatik.
Buch II - Die eigentliche Logik: Allgemeine Betrachtungen.
Buch III - Logik: Inhalt (Porphyr und Aristoteles)
Buch IV - Logik: Inhalt und Wahrheit.
Das Studium der Grammatik zur Zeit Johns von Salisbury umfasste die Vertrautheit mit den alten lateinischen Klassikern und beinhaltete nicht nur deren Lektüre, sondern auch eine Analyse und Nachahmung ihres Stils. Damit nahm sie den Humanismus der Renaissance vorweg. Das Studium der Logik, wie es damals betrieben wurde, umfasste das Erlernen und die praktische Anwendung der Grundsätze von Aristoteles' Organon.
In The Metalogicon fasst ein führender Gelehrter des Mittelalters die wesentlichen Grundzüge der Bildung des zwölften Jahrhunderts zusammen, beschreibt seine Erfahrungen als Student in Chartres und Paris und gewährt persönliche Einblicke in die intellektuellen Führungspersönlichkeiten der Zeit wie Peter Abelard, Gilbert de la Porr e und Thierry von Chartres.
Das Metalogicon wurde vor mehr als 950 Jahren geschrieben und besitzt noch immer eine belebende Originalität, die den Leser dazu einlädt, sich an den Quellen des abendländischen Wissens zu orientieren.
Die Grammatik steht somit an erster Stelle unter den freien Künsten. Notwendig für die Jugend, erfreulich für die Alten und ein angenehmer Trost in der Einsamkeit, hat sie allein, von allen Zweigen der Gelehrsamkeit, mehr Nutzen als Schau. -- Quintilian, zitiert von John of Salisbury in The Metalogicon.
Johannes von Salisbury (ca. 1115-1176) studierte bei fast allen großen Meistern des frühen zwölften Jahrhunderts, diente Thomas Becket als Helfer, war mit Papst Hadrian IV. befreundet, ein Ärgernis, wenn nicht gar ein Feind des englischen Königs Heinrich II. und starb als Bischof von Chartres.
Daniel D. McGarry war Professor für Geschichte an der Saint Louis University. Er starb 1999. Seine Übersetzung des Metalogicon war die erste, die in einer modernen Sprache erschien.