
Medieval Damascus: Plurality and Diversity in an Arabic Library: The Ashrafiya Library Catalogue
Der geschriebene Text war ein allgegenwärtiges Merkmal der kulturellen Praktiken im mittelalterlichen Nahen Osten.
Im Zentrum des Buchverkehrs standen Bibliotheken, die ab dem zwölften Jahrhundert eine rasante Expansion erlebten. Obwohl die Existenz dieser Bibliotheken bekannt ist, ist unser Wissen über ihren Inhalt und ihre Struktur sehr begrenzt, da kaum mittelalterliche arabische Kataloge erhalten geblieben sind.
Dieses Buch behandelt die größte und früheste mittelalterliche Bibliothek des Nahen Ostens, für die wir Unterlagen haben - die Ashrafiya-Bibliothek im Zentrum von Damaskus - und gibt ihren Katalog heraus. Dieser Katalog zeigt, dass selbst Büchersammlungen sunnitischer religiöser Institutionen eher unerwartete Titel enthalten konnten, wie Geschichten aus 1001 Nacht, Handbücher für Händler, medizinische Handbücher, schiitische Gebete, Liebeslyrik und Texte, die den Weinkonsum preisen. Gleichzeitig erweitert dieser Bibliothekskatalog entscheidend unser Wissen darüber, wie die Bücher in den Regalen einer so großen mittelalterlichen Bibliothek räumlich angeordnet waren.
Mit über 2.000 Einträgen ist dieser Katalog eine unverzichtbare Lektüre für jeden, der sich für die Kultur- und Geistesgeschichte der arabischen Gesellschaften interessiert. Durch den Vergleich des Ashrafiya-Katalogs mit zeitgenössischen Bibliotheken auf den Britischen Inseln eröffnet dieses Buch neue Perspektiven für die Erforschung mittelalterlicher Bibliotheken.