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The Trash Phenomenon
The Trash Phenomenon untersucht, wie Schriftsteller des späten 20. Jahrhunderts nicht nur die Ereignisse, Artefakte und Theorien der Populärkultur in ihre Werke integriert haben, sondern diese Werke auch als Fenster zur Rolle der Populärkultur im Prozess der Nationenbildung genutzt haben. In Anlehnung an Donald Barthelmes Darstellung der Populärkultur als "Trash" (1967) und Don DeLillos Beschreibung der Populärkultur als subversive "Volksgeschichte" (1997) untersucht Stacey Olster, wie die Literatur die amerikanische Populärkultur recycelt, um den nationalistischen Imperativ hinter ihrer Entstehung zu verändern.
The Trash Phenomenon beginnt mit einem Blick auf die Rolle der Massenmedien bei der Entwicklung der Vereinigten Staaten zur dominierenden Macht des zwanzigsten Jahrhunderts. Olster erörtert die Werke von drei Autoren, die gemeinsam das Jahrhundert zwischen dem Spanisch-Amerikanischen Krieg (1898) und dem Golfkrieg (1991) umspannen: Gore Vidals Serie American Chronicle, John Updikes Rabbit-Tetralogie und Larry Beinharts American Hero. Anschließend wendet sich Olster drei nicht-amerikanischen Schriftstellern zu, die in ihren Werken den imperialen Einfluss der amerikanischen Populärkultur auf die Wertesysteme ihrer Länder untersuchen: die hierarchische Klassenstruktur in Dennis Potters England, der Peronismus in Manuel Puigs Argentinien und der Nihonjinron-Konsens in Haruki Murakamis Japan.
Schließlich kehrt Olster zur amerikanischen Literatur zurück, um das zeitgenössische Medienspektakel und die repräsentative Figur als potenzielle Quellen der nationalen Konsolidierung nach dem November 1963 zu untersuchen. Olster konzentriert sich zunächst auf autobiografische, historische und fiktionale Darstellungen dreier Spektakel, in denen die Formeln der Populärkultur Unterschiede zwischen Klasse, Geschlecht und Ethnie umgehen: die Ermordung John F. Kennedys, der Mord an dem Diätarzt von Scarsdale und der Prozess gegen O. J. Simpson. Sie schließt mit einigen Gedanken über die Art der amerikanischen Konsolidierung nach 9/11.