Bewertung:

William Granaras Werk ist ein äußerst informativer wissenschaftlicher Überblick über die muslimische Periode in Sizilien, der sich auf Originalübersetzungen stützt und von seiner tiefen regionalen Verbundenheit und früheren Forschung profitiert. Es ergänzt frühere Werke und bietet einen detaillierten Blick auf die muslimischen Beiträge zur sizilianischen Kultur und Gesellschaft.
Vorteile:Das Buch ist äußerst informativ und nützlich, mit akzeptabler Prosa für Gelegenheitsleser. Es enthält Originalübersetzungen aus dem Arabischen, bietet einen wissenschaftlichen und dennoch zugänglichen Überblick und ist ein nützliches Nachschlagewerk für Forscher, die sich für die muslimische Geschichte des mittelalterlichen Siziliens interessieren. Granaras Leidenschaft für das Thema und seine Beiträge tragen zum besseren Verständnis des muslimischen Einflusses in der Region bei.
Nachteile:Die These des Buches, dass die verschiedenen muslimischen Herrscher eine einheitliche Politik verfolgten, mag fragwürdig sein, da die historischen Gegebenheiten auf einen Mangel an Einheitlichkeit hindeuten. Darüber hinaus könnte die Komplexität der lokalen Dynamik und der Machtkämpfe bestimmte kritische Aspekte der sizilianischen muslimischen Geschichte zu stark vereinfachen oder übersehen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Narrating Muslim Sicily: War and Peace in the Medieval Mediterranean World
Im Jahr 902 fiel die letzte byzantinische Festung auf Sizilien, und die Insel blieb bis zur Ankunft der Normannen im elften Jahrhundert unter muslimischer Kontrolle. Auf der Grundlage seiner lebenslangen Erfahrung als Übersetzer und Sprachwissenschaftler konzentriert sich William Granara in diesem Buch auf die verschiedenen Arten und Weisen, in denen sich mittelalterliche arabische Historiker, Geographen, Juristen und Philologen ihre sich ständig verändernden Identitäten in dieser turbulenten Zeit vorstellten und artikulierten.
Alle diese Autoren versuchten, den dramatischen Veränderungen auf der Insel, einschließlich der Eroberung und der Kämpfe um die politische Souveränität, sowie dem schmerzhaften Niedergang des sozialen und kulturellen Lebens einen Sinn zu geben. Um über Siqilliya zu schreiben, musste man sich auf Erinnerungen, Vermutungen und damals aktuelle Theorien über den Aufstieg und Niedergang von Nationen und Völkern stützen.
Dabei berücksichtigt und übersetzt Granara, oft zum ersten Mal, eine breite Palette von Primärquellen - von den Meisterchroniken von Ibn al-Athir und Ibn Khadun bis hin zu biografischen Wörterbüchern, geografischen Werken, juristischen Abhandlungen und Gedichten - sowie moderne, nicht in englischer Sprache verfügbare Forschungsergebnisse. Er zeichnet den Wandel Siziliens von einem "kriegerischen Außenposten" zu einem vitalen und produktiven Zentrum nach, das die mittelalterliche islamische Welt, ja den gesamten Mittelmeerraum verändern sollte.