Bewertung:

Das Buch „Das Normale und das Pathologische“ von Canguilhem untersucht den relativen Charakter von Normalität und Pathologie und betont, dass das, was als pathologisch angesehen wird, oft von kulturellen und gesellschaftlichen Kontexten abhängt. Es dient als wichtige philosophische Grundlage und war für Denker wie Foucault einflussreich.
Vorteile:Die Leser empfanden das Buch als sehr interessant und brillant formuliert, da es aufschlussreiche Diskussionen über die relative Natur von Normalität und Pathologie bietet. Es gilt als ausgezeichnete Quelle für alle, die sich für Gesundheit interessieren, und hat philosophischen Tiefgang, indem es Verbindungen zu verschiedenen kulturellen Perspektiven herstellt.
Nachteile:Einige Leser könnten die Konzepte als schwierig empfinden, da das Buch in einer wissenschaftlichen Art und Weise geschrieben ist, die sich nicht direkt auf spezifische soziale Phänomene beziehen lässt. Außerdem könnte man argumentieren, dass der Inhalt zu sehr vereinfacht wird, wenn man ihn auf seine Kernaussage über die Relativität der Pathologie reduziert.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
The Normal and the Pathological
Das Normale und das Pathologische ist einer der wichtigsten Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte des letzten halben Jahrhunderts. Er nimmt das plötzliche Auftreten der Biologie als Wissenschaft im 19.
Jahrhundert zum Ausgangspunkt und untersucht die Bedingungen, die ihre besondere Ausprägung bestimmen. Canguilhem analysiert die radikal neue Art und Weise, in der Gesundheit und Krankheit im frühen 19. Jahrhundert definiert wurden, und zeigt, dass die aufkommenden Kategorien des Normalen und Pathologischen weit davon entfernt waren, objektive wissenschaftliche Konzepte zu sein.
Er zeigt, wie die erkenntnistheoretischen Grundlagen der modernen Biologie und Medizin mit politischen, wirtschaftlichen und technologischen Erfordernissen verwoben waren. Canguilhem war ein wichtiger Einfluss auf das Denken von Michel Foucault und Louis Althusser, insbesondere wegen der Art und Weise, wie er das Problem der Entstehung neuer Wissensbereiche und ihrer Einbindung in eine diskontinuierliche Geschichte des menschlichen Denkens aufwirft.