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The Public Realm and the Public Self: The Political Theory of Hannah Arendt
Seit sie die intellektuelle Welt mit ihren Überlegungen zu Eichmann (1963) in Aufruhr versetzte, wurde Hannah Arendt im Wesentlichen als literarische Kommentatorin betrachtet, die Interessantes zu politischen und kulturellen Fragen zu sagen hatte. In dieser kritischen Studie argumentiert Shiraz Dossa, dass Arendt eine politische Theoretikerin in dem Sinne ist, wie Aristoteles ein Theoretiker ist, und dass der Schlüssel zu ihrer politischen Theorie in den beiden Begriffen des "öffentlichen Bereichs" und des "öffentlichen Selbst" liegt.
In diesem Werk erklärt der Autor, wie Arendts unkonventionelle und kontroverse Ansichten auf dem Terrain ihrer politischen Theorie einen Sinn ergeben. Er zeigt, dass ihr Urteil über so unterschiedliche Denker, Akteure und Ereignisse wie Platon, Marx, Machiavelli, Freud, Conrad, Hobbes, Hitler, den Holocaust, die Französische Revolution und den europäischen Kolonialismus direkt aus ihrer politischen Theorie hervorgeht.
Indem er die Ursprünge dieser Theorie bis zu Homer und dem perikleischen Athen zurückverfolgt, unterstreicht Dossa Arendts einzigartigen Beitrag zur Neuerfindung der Idee und des Ideals der Staatsbürgerschaft und erinnert uns daran, dass der öffentliche Raum der Ort der Freundschaft, der Gemeinschaft, der Identität und in gewissem Sinne der Menschlichkeit ist. Arendt ist der Ansicht, dass niemand, der sein privates Interesse den öffentlichen Angelegenheiten im alten Sinne vorzieht, den Anspruch erheben kann, voll und ganz menschlich oder wirklich ausgezeichnet zu sein.