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The Oxford Handbook of the Bible in Early Modern England, C. 1530-1700
Die Bibel war im frühneuzeitlichen England das wichtigste Buch überhaupt. Sie beschäftigte die Gelehrten jener Zeit und durchdrang die Literatur und die Sprache. Politische Ideen stützten sich auf ihre Auslegung und machten sich ihre Begriffe zunutze. Es war eng mit dem Projekt der Naturphilosophie verbunden. Und sie stand im Mittelpunkt des täglichen Lebens auf allen Ebenen der Gesellschaft, vom Parlamentarier bis zum Prediger, vom "Jungen, der den Pflug fährt", auf den sich Tyndale berief, bis zu den Frauen auf der ganzen sozialen Skala. Sie zirkulierte in Texten, die von aufwendigen Folianten bis zu billigen Katechismen reichten; sie wurde in zahlreichen Formen vermittelt, als Bilder, Lieder und Stickereien sowie als Sprichwörter, Gemeinplätze und Zitate.
Das Oxford Handbook of the Bible in Early Modern England, 1530-1700 bringt führende Wissenschaftler aus verschiedenen Bereichen zusammen und untersucht, wie die Schriften als Motor für Ideen und als Quelle für kreatives und politisches Denken sowie für das häusliche und religiöse Leben dienten.
Die Abschnitte befassen sich mit den kniffligen Fragen der Übersetzung, dem reichhaltigen Spektrum der frühneuzeitlichen Bibelwissenschaft, der Verbreitung und dem Umlauf der Bibel, der sich wandelnden politischen Verwendung der Bibel, literarischen Aneignungen und Reaktionen sowie der Rezeption des Textes in verschiedenen Kontexten und Medien. Während sich die bisherige Forschung in der Regel auf Tyndale und die King James Bible von 1611 konzentriert, geht The Oxford Handbook of the Bible in England, 1530-1700 weiter und zeichnet die lebendige und sich wandelnde Landschaft der biblischen Kultur in den beiden Jahrhunderten nach der Reformation nach.