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The Oxford Handbook of Evolutionary Medicine
Die Medizin stützt sich auf die Naturwissenschaften, unter denen die Biologie im Hinblick auf das Verständnis der menschlichen Physiologie und der Bedingungen, die Funktionsstörungen verursachen, hervorsticht. Ironischerweise ist die Evolutionsbiologie jedoch ein relativ unbeachtetes Gebiet. Ein Grund dafür ist, dass die Evolution als ein langsamer Prozess angesehen wird. In der Tat haben sich die makroanatomischen Merkmale unserer Spezies in den letzten 300 000 Jahren nur wenig verändert. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass neue ökologische Gegebenheiten, zum Teil im Zusammenhang mit der kulturellen Evolution, zu subtilen Veränderungen im Stoffwechsel und in der Immunologie geführt haben, einschließlich Anpassungen an Ernährungsinnovationen sowie Anpassungen an den Kontakt mit neuen Krankheitserregern. Die rasche Entwicklung von Krankheitserregern und Krebszellen stellt das Immunsystem vor große Probleme, angemessene Reaktionen zu finden.
Darüber hinaus haben sich viele Anpassungen an frühere Ökologien in unserer modernen Welt zu Risikofaktoren für somatische Krankheiten und psychische Störungen entwickelt (d. h. Mismatch), unter denen Epidemien von Autoimmunerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Fettleibigkeit sowie verschiedene Krebsarten hervorstechen. Hinzu kommen Depressionen, Angstzustände und andere psychiatrische Erkrankungen.
Das Oxford Handbook of Evolutionary Medicine ist eine Zusammenstellung neuester Erkenntnisse über die Evolutionsgeschichte unserer Spezies und darüber, wie und warum unser evolutionäres Design zu einer Anfälligkeit für Krankheiten führen kann. Das Oxford Handbook of Evolutionary Medicine ist im Stil eines klassischen Lehrbuchs geschrieben, das den Schwerpunkt auf die Physiologie und Pathophysiologie aller wichtigen Organsysteme legt. Es ist sowohl für Studenten als auch für Wissenschaftler in den Bereichen Medizin, Biologie, Anthropologie und Psychologie von Nutzen.