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The Oxford Handbook of Islamic Theology
Innerhalb der Islamwissenschaft ist die wissenschaftliche Erforschung der muslimischen Theologie eine vergleichsweise junge Disziplin. In den letzten Jahrzehnten wurden große Fortschritte erzielt, sowohl was die Entdeckung neuer Materialien als auch was die wissenschaftlichen Ansätze auf diesem Gebiet betrifft.
Das Oxford Handbook of IslamicTheology bietet einen umfassenden und maßgeblichen Überblick über den aktuellen Stand des Fachs. Es bietet ein vielschichtiges Bild des aktuellen Stands und schlägt gleichzeitig neue Richtungen für die zukünftige Forschung vor. Der erste Teil befasst sich mit den verschiedenen Strömungen der islamischen Theologie während der Entstehungszeit und des frühen Mittelalters, sowohl mit den rationalen als auch mit den biblischen Strömungen.
Um die kontinuierliche Interaktion zwischen den verschiedenen theologischen Strömungen und ihre Auswirkungen (während der formativen und frühmittelalterlichen Periode und darüber hinaus) aufzuzeigen, bietet der zweite Teil eine Reihe von Fallstudien. Diese konzentrieren sich auf spezifische theologische Fragen, die sich durch die dilemmatischen und oft polemischen Interaktionen zwischen den verschiedenen theologischen Schulen und Denkern entwickelt haben. Der dritte Teil befasst sich mit der islamischen Theologie in der späteren mittleren und frühen Neuzeit.
Eines der Merkmale dieser Zeit ist die zunehmende Verschmelzung der Theologie mit der Philosophie (Peripatetik und Illuminationismus) und der Mystik. Der vierte Teil befasst sich mit den Auswirkungen politischer und sozialer Entwicklungen auf die Theologie anhand einer Reihe von Fallstudien: die berühmte, von al-Ma'mun (reg. 189/813-218/833) eingeführte mihna sowie die mihna, der Ibn 'Aqil (gest.
769/1367) unterworfen wurde; die Religionspolitik der Almohaden sowie die sich im Laufe der Geschichte (insbesondere in der Zeit der Mamluken und Osmanen) verändernden Interpretationen des Verhältnisses zwischen Asch'arismus und Maturidismus, die häufig durch politische Motive motiviert waren. Der fünfte Teil befasst sich mit dem islamischen theologischen Denken am Ende der frühen Neuzeit und während der Moderne.