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Paranormal and the Politics of Truth: A Sociological Account
Dieses Buch basiert auf den zehnjährigen Forschungen des Autors über die Glaubenspolitik im Zusammenhang mit paranormalen Ideen.
Durch eine detaillierte Untersuchung der Teilnehmer, Themen, Strategien und zugrundeliegenden Faktoren, die die zeitgenössische paranormale Debatte ausmachen, erforscht das Buch den Kampf um den Status paranormaler Phänomene. Es untersucht einerseits, wie die wichtigsten Schiedsrichter religiöser und wissenschaftlicher Wahrheiten - die Kirche und das akademische Establishment - paranormale Ideen als "okkult" und "pseudowissenschaftlich" ablehnen, und andererseits, wie paranormale Enthusiasten versuchen, sich gegen solche Etiketten zu wehren und stattdessen paranormale Ideen als legitimes Wissen zu etablieren.
Der Autor vertritt die Auffassung, dass die Debatte über das Paranormale das Ergebnis umfassenderer diskursiver Prozesse ist, bei denen es um die Konstruktion und Verhandlung von Wahrheit in der westlichen Gesellschaft im Allgemeinen geht. Genauer gesagt wird die Debatte als ein Aspekt der "Grenzarbeit" gesehen, die die Konturen der religiösen und wissenschaftlichen Orthodoxie definiert. Das Buch ebnet neue Wege zum Verständnis der Natur des Glaubens in Bezug auf ein Thema, das Akademiker und Laien seit langem gleichermaßen fasziniert - paranormale Vorstellungen.
Es entwickelt einen diskursiven Rahmen für das Verständnis eines zeitgenössischen sozialen Phänomens und setzt damit die Studie an die Spitze der ethnographischen Entwicklung, die versucht, diskursive Perspektiven mit empirischen Darstellungen soziologischer Phänomene zu integrieren. Vor allem aber soll die Studie einen Beitrag zur Debatte über kommunikatives Handeln leisten, indem sie eine diskursive Perspektive auf die Aushandlung ideeller Differenzen skizziert, die über die Inkommensurabilitätstheorien hinausgeht, die in der Kommunikations- und Wissenssoziologie bisher dominieren.