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The Pluriverse of Human Rights: The Diversity of Struggles for Dignity: The Diversity of Struggles for Dignity
Die Sackgasse, in der sich die Menschenrechte als Sprache für den Kampf um die Würde befinden, ist zu einem großen Teil Ausdruck der erkenntnistheoretischen und politischen Erschöpfung des globalen Nordens.
Da die globale Hegemonie der Menschenrechte als Sprache der Menschenwürde heute unbestreitbar ist, bleibt die Frage offen, ob sie in einem gegenhegemonialen Sinne verwendet werden kann. Inspiriert von Kämpfen aus allen Teilen der Welt, die das Potenzial, aber vor allem auch die Grenzen der Menschenrechte aufzeigen, bietet dieses Buch eine sehr bedingte Antwort.
Der heute vorherrschende Begriff der Menschenrechte als hegemoniale Sprache der Menschenwürde kann nur auf der Grundlage von Antworten auf einfache Fragen aufgegeben werden: Warum gibt es so viel ungerechtes menschliches Leid, das nicht als Verletzung der Menschenrechte angesehen wird? Gibt es andere Sprachen der Menschenwürde in der Welt? Sind diese anderen Sprachen mit der Sprache der Menschenrechte vereinbar? Es liegt auf der Hand, dass wir auf diese Fragen nur dann zufriedenstellende Antworten finden können, wenn wir in der Lage sind, eine radikale Umgestaltung dessen ins Auge zu fassen, was heute als Menschenrechte bezeichnet wird. Hierin liegt die Herausforderung der Epistemologien des Südens: die Menschenrechte mit den verschiedenen Sprachen und Wissensformen zu versöhnen, die aus den Kämpfen um die Menschenwürde hervorgegangen sind.