Bewertung:

Das Buch stellt eine erfrischende und originelle Analyse des Problems des Bösen dar, in der komplexe philosophische Ideen auf zugängliche Weise dargelegt werden. Obwohl es wertvolle Einsichten und eine klare Darstellung bietet, wird es wegen mangelnder Tiefe in bestimmten Bereichen und wegen seines Tempos kritisiert.
Vorteile:⬤ Originelle und erfrischende Betrachtung des Problems des Bösen.
⬤ Ein klarer und deutlicher Schreibstil, der zugänglich ist.
⬤ Bietet einen einzigartigen Rahmen (globale/lokale Unterscheidung) für das Verständnis der Argumente des Bösen.
⬤ Der Autor beweist Bescheidenheit und vermeidet unangemessene Behauptungen.
⬤ Setzt sich nachdenklich mit gängigen Einwänden auseinander und liefert eine überzeugende Darstellung.
⬤ Einige Bereiche, wie die göttliche Verborgenheit, werden nur unzureichend behandelt und lassen Fragen offen.
⬤ Das Buch könnte mehr Tiefe und Länge vertragen, insbesondere bei der Widerlegung von Einwänden.
⬤ Leser könnten die ersten Kapitel als langsam empfinden, bevor sie zum Kernargument gelangen.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
The Problem of Evil: The Gifford Lectures Delivered in the University of St Andrews in 2003
Es wird allgemein angenommen, dass die Tatsache, dass die Welt ein riesiges Maß an Leid enthält, viel davon wirklich schreckliches Leid, diejenigen, die an einen allmächtigen und wohlwollenden Schöpfer glauben, vor ein ernstes Problem stellt: zu erklären, warum ein solcher Schöpfer dies zulassen würde. Viele nachdenkliche Menschen sind überzeugt, dass das Problem, das Problem des Bösen, unlösbar ist.
Die Gründe, die dieser Überzeugung zugrunde liegen, lassen sich als schlagkräftiges Argument für die Nichtexistenz Gottes formulieren, das so genannte Argument des Bösen: Wenn es einen Gott gäbe, würde er die Existenz großer Mengen wirklich schrecklichen Leids nicht zulassen; da solches Leid existiert, gibt es keinen Gott. Peter van Inwagen untersucht dieses Argument, das er als ein paradigmatisches philosophisches Argument betrachtet. Er kommt zu dem Schluss, dass es (wie die meisten philosophischen Argumente) ein Fehlschlag ist.
Er will nicht beweisen, dass es Gott gibt, aber die Tatsache, dass es in der Welt viel Leid gibt, beweist nicht, dass es Gott nicht gibt. Dabei erörtert er ein breites Spektrum von Themen, die für Philosophen und Theologen von Interesse sind, wie z.
B. den Gottesbegriff, die Frage, was es bedeutet, ein philosophisches Argument als gescheitert zu bezeichnen, die Unterscheidung zwischen Versionen des Arguments vom Bösen, die sich auf die große Menge des Bösen in der Welt stützen, und Versionen des Arguments, die sich auf ein bestimmtes Übel stützen, wie z.
B. das Erdbeben von Lissabon oder den Tod eines Rehkitzes in einem Waldbrand, die Verteidigung des freien Willens, das Leiden von Tieren und das Problem der Verborgenheit Gottes.