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The Right to Be Forgotten: Privacy and the Media in the Digital Age
Die Menschheit erzeugt, verbreitet und speichert heute mehr Informationen als je zuvor in der Geschichte. Reibungslose und billige digitale Netze verbreiten Informationen auf eine Art und Weise, die weder von den Urhebern noch von den Betroffenen nachvollzogen oder kontrolliert werden kann.
Auf Servern werden Daten gespeichert, die noch Jahre später im World Wide Web zu finden sind, wenn sie für ihre ursprüngliche Verwendung bereits nicht mehr zutreffend oder relevant sind. Diese Entwicklungen haben zu einer Bewegung geführt, die sich für ein "Recht auf Vergessenwerden" einsetzt: ein Argument, das besagt, dass die Freiheit der Meinungsäußerung durch ein Recht auf Löschung von Informationen, die eine Person betreffen, unter bestimmten Bedingungen ausgeglichen werden sollte. Das Recht auf Privatsphäre muss daher im digitalen Zeitalter erweitert und gestärkt werden.
Dieser Gedankengang beeinflusste ein wichtiges Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom Mai 2014. Infolgedessen wurde die marktbeherrschende Internetsuchmaschine in Europa, Google, verpflichtet, Links zu Hunderttausenden von Informationen auf Antrag von Personen zu entfernen, die ihre Interessen verletzt sahen.
Wir wissen nur sehr wenig darüber, wie diese Entscheidungen über die Entfernung von Links getroffen werden. Dieses Buch befasst sich mit den Auswirkungen dieser umstrittenen Entscheidung auf die freie Meinungsäußerung, den Journalismus und die Information im digitalen öffentlichen Raum.
Zwei Rechte - das Recht auf freie Meinungsäußerung und das Recht auf Privatsphäre - kollidieren im Zeitalter der Informationsüberflutung auf neue Weise. Ist das Urteil eine Bedrohung für die Informationsfreiheit und die Richtigkeit der historischen Aufzeichnungen oder der erste Schritt zur Schaffung wesentlicher neuer Rechte im digitalen Zeitalter?