Bewertung:

Die Rezensionen zu „Das Sakrament“ von Olaf Olafsson fallen gemischt aus. Viele Leser loben zwar das atmosphärische Setting und die tiefgründigen, fesselnden Themen im Zusammenhang mit Religion und Missbrauch, äußern sich aber auch frustriert über die verwirrende Erzählstruktur und den Mangel an Charaktertiefe. Die wechselnden Zeitebenen und der Erzählstil führen für einige zu einem schwierigen Leseerlebnis. Insgesamt wird das Buch für seine eindringliche Brillanz und seine einzigartige Herangehensweise an das Genre des Kriminalromans gelobt, aber es scheint für Leser, die Klarheit und eine stärkere emotionale Bindung suchen, zu kurz zu kommen.
Vorteile:Atmosphärischer Schauplatz, eindringlich schöne Prosa, tiefgründige Themen, die sich mit Spiritualität und den Auswirkungen von Missbrauch befassen, einzigartiger Umgang mit dem Genre des Kriminalromans, fesselnde Figur der Schwester Johanna Marie, fesselnde Handlung trotz erzählerischer Herausforderungen.
Nachteile:Verwirrende Erzählstruktur mit sprunghaften Zeitebenen, mangelnde Klarheit über die Charaktere und ihre Perspektiven, unzureichende Charaktertiefe, einige Leser fanden die Handlung enttäuschend oder vorhersehbar, uneinheitliches Tempo und Realismus in der Charakterdynamik.
(basierend auf 58 Leserbewertungen)
The Sacrament
Die eindringliche, lebendige Geschichte einer Nonne, deren Vergangenheit auf unerwartete Weise zu ihr zurückkehrt, während sie einen mysteriösen Todesfall und eine Reihe von erschütternden Missbrauchsvorwürfen untersucht.
Eine junge Nonne wird vom Vatikan entsandt, um die Vorwürfe über Fehlverhalten an einer katholischen Schule in Island zu untersuchen. Während ihrer Zeit dort beobachtet eine junge Schülerin an einem grauen Wintertag, wie der Direktor der Schule, Pater August Franz, vom Kirchturm in den Tod stürzt.
Zwei Jahrzehnte später ruft das Kind - inzwischen ein erwachsener Mann, der von der Vergangenheit verfolgt wird - die Nonne zurück an den Ort des Verbrechens. Auf der Suche nach Frieden und Ruhe in ihrem Lebensabend in einem Kloster in Frankreich bleibt ihr nichts anderes übrig, als erneut nach Island zu reisen, eine Reise, die sowohl ihren früheren Besuch als auch ihre Jahre als junge Frau in Paris kraftvoll und manchmal schmerzhaft wieder aufleben lässt. In Paris lernte sie ein isländisches Mädchen kennen, das sie seither nicht mehr gesehen hat, dessen Bekanntschaft aber ihr Leben verändert hat. Diese Beziehung erlebt sie noch einmal, während sie sich mit dem Geheimnis des Todes von August Franz und dem Machtmissbrauch, der dazu geführt haben könnte, auseinandersetzt.
In Das Sakrament befasst sich der von der Kritik gefeierte Autor Olaf Olafsson mit der Komplexität unserer vergangenen Leben und unseres Selbst, mit der fehlerhaften Natur der Erinnerung und den unauslöschlichen Spuren, die die Freuden und Traumata der Jugend hinterlassen. Ergreifend und wunderschön beobachtet, ist Das Sakrament sowohl treibend erzählt als auch ergreifend geschrieben - durchdrungen von der Tragödie des Bedauerns im Leben, aber auch bewegt von den Möglichkeiten der Erlösung, ein neues Werk eines Autors, der immer wieder überrascht und herausfordert.
--Publishers Weekly.