
Silence and the Rest: Verbal Skepticism in Russian Poetry
Wissenschaftler haben seit langem die tief verwurzelte Verehrung der Macht des Wortes - sowohl der expressiven als auch der kommunikativen Fähigkeiten der Sprache - in der russischen Literatur und Kultur festgestellt.
In ihrem ehrgeizigen Buch Silence and the Rest beleuchtet Sofya Khagi eine konsequente Gegenerzählung und zeigt, wie die russische Poesie in ihrer gesamten Geschichte als Argument für das gelesen werden kann, was sie „verbalen Skeptizismus“ nennt. Obwohl sie sich mit vielen Dichtern aus einer zweihundertjährigen Tradition befasst, legt Khagi besonderes Augenmerk auf Osip Mandelstam, Joseph Brodsky und Timur Kibirov und bietet Lesarten, die ihrem Werk neue Bedeutungsebenen hinzufügen.
Sie stellt einen lang anhaltenden Dialog zwischen den Dichtern und den Philosophen und Theoretikern her, die ebenfalls eine zentrale Rolle in der antiverbalen Strömung der russischen Kultur gespielt haben. Im Gegensatz zu seinem westlichen Gegenstück verleiht der russische philosophische und theologische Zweifel an der Wirksamkeit des Wortes dem Autor und der Literatur selbst immer noch eine ethische Kraft - ungeachtet der Unzulänglichkeiten der Sprache.