
The Late Third Millennium in the Ancient Near East: Chronology, C14, and Climate Change
Im späten dritten Jahrtausend v. Chr.
fand eine der größten Umwälzungen im Alten Orient statt, die fast alle Regionen von Ägypten bis Anatolien und vom Mittelmeer bis zur iranischen Hochebene betraf. In diesen Zeitraum fallen nicht nur der Zusammenbruch der Urbanisierung in der südlichen Levante am Ende der Frühen Bronzezeit III und die darauf folgende pastorale Zwischenbronzezeit sowie der Aufstieg und Niedergang des akkadischen Reiches in der oberen Euphratregion, sondern auch das Ende des ägyptischen Alten Reiches im Niltal. In den letzten Jahren wurde argumentiert, dass klimatische Gründe, insbesondere der rasche Klimawandel im späten dritten Jahrtausend v.
Chr.
(das so genannte 4. 2 ka BP-Ereignis), diesen überregionalen Zusammenbruch in Westasien und Ägypten ausgelöst haben könnten, der mit einer Periode der Aridifizierung und Abkühlung verbunden war.
Dieser Band fasst die Beiträge des zehnten jährlichen Postdoktorandenseminars des Orientalischen Instituts zusammen, das am 7. und 8. März 2014 stattfand.
Es werden drei Hauptthemen behandelt: Der Radiokohlenstoffnachweis für den Nahen Osten Mitte bis Ende des dritten Jahrtausends v. Chr., die chronologischen Auswirkungen der neuen Daten und wie historische/archäologische Chronologien angepasst werden sollten/könnten, und - basierend auf diesem Nachweis - ob und wie der Klimawandel mit den Übergängen in der späten Frühbronzezeit in Verbindung gebracht werden kann. Darüber hinaus werden schriftliche Quellen zu den spätfrühbronzezeitlichen Beziehungen im Nahen Osten bzw.
zum Wandel und Zusammenbruch von Ägypten bis Syrien/Mesopotamien berücksichtigt.