Bewertung:

Das Buch bietet eine faszinierende Erkundung des Fußballs im Kontext der DDR und beleuchtet verschiedene Facetten des Sports in einem kommunistischen Staat. Für manche Leser ist es jedoch aufgrund des vorausgesetzten Vorwissens und des umständlichen Formats schwierig, den Kontext zu erfassen.
Vorteile:Das Buch bietet wertvolle Informationen über die Schnittmenge von Fußball und kommunistischer Philosophie und deckt ein breites Spektrum von Themen ab, vom Profi- bis zum Amateursport. Es nutzt umfangreiche Quellen, darunter Stasi-Archive und Berichte aus erster Hand, was es zu einer definitiven Sozialgeschichte des Fußballs in der DDR macht. Es ist besonders für diejenigen zu empfehlen, die sich für die Geschichte der DDR interessieren.
Nachteile:Die Leser empfanden die Thematik als schwierig und das vorausgesetzte Hintergrundwissen als unzureichend, so dass es schwierig war, den Inhalt vollständig zu verstehen. Die Formatierungsprobleme, wie sich wiederholende Erklärungen des Autors und Bibliographien am Ende der Kapitel, machten das Leseerlebnis mühsam.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The People's Game: Football, State and Society in East Germany
Der Sport in Ostdeutschland wird gemeinhin mit dem systematischen Doping in Verbindung gebracht, das dazu beitrug, das Land zu einer olympischen Supermacht zu machen. Der Fußball spielte in dieser kontroversen Geschichte kaum eine Rolle.
Doch als populäre Sportart, die tief in das soziale Gefüge eingebunden war, übte er einen Einfluss aus, den nur wenige Institutionen oder Sportarten erreichen konnten. The People's Game untersucht die Geschichte des Fußballs aus der Perspektive von Starspielern, Fans und einfachen Bürgern, die nur zum Spaß spielten. Anhand von Archivquellen und Interviews wird die wechselhafte Rolle des Fußballs bei der Aufrechterhaltung und Herausforderung der kommunistischen Hegemonie aufgezeigt.
Indem Alan McDougall immer wieder betont, dass der DDR-Fußball Teil einer internationalen Geschichte war, zum Beispiel durch die Analyse der WM-Endrunde 1974, zeigt er, wie der Sport den Eisernen Vorhang überwunden hat. Anhand einer Studie über die Massenproteste gegen die Stasi-Mannschaft BFC in den 1980er Jahren zeigt er die Rolle des Fußballs bei der Vorwegnahme des Untergangs des Kommunismus auf.