Bewertung:

Das Buch „Unser komplexes Genom“ von John Parrington erforscht die Komplexität des menschlichen Genoms und stellt traditionelle Vorstellungen der Biologie in Frage. Es bietet einen detaillierten Einblick in die Genforschung und baut auf historischen Meilensteinen in diesem Bereich auf. Der Inhalt ist zwar reichhaltig und informativ, aber der dichte Schreibstil und die kleine Schrift in der Taschenbuchausgabe können für manche Leser Schwierigkeiten bereiten.
Vorteile:⬤ Tiefgründiger und durchdringender Inhalt, der einen umfassenden Überblick über Genetik und Genomik bietet.
⬤ Der Autor zeigt, dass er die Materie vollständig beherrscht und einen tiefen Respekt für das Fachgebiet hat.
⬤ Detaillierte Einblicke in die aktuelle Genforschung und die Komplexität des Genoms jenseits des traditionellen Reduktionismus.
⬤ Umfangreiche Bibliographie für weiterführende Literatur.
⬤ Historischer Kontext verbessert das Verständnis der Genetik.
⬤ Der dichte Schreibstil kann für manche Leser eine Herausforderung sein.
⬤ Die kleine Schrift in der Taschenbuchausgabe erschwert das Lesen.
⬤ Einige Abschnitte, insbesondere gegen Ende, werden als wenig wertvoll für das Hauptthema angesehen.
⬤ Erfordert zum besseren Verständnis zumindest ein gewisses Hintergrundwissen über Genetik.
(basierend auf 48 Leserbewertungen)
The Deeper Genome: Why There Is More to the Human Genome Than Meets the Eye
Als das Humangenomprojekt vor über einem Jahrzehnt die Kartierung des gesamten menschlichen Genoms abschloss, war die Hoffnung groß, dass wir unser Wissen über die menschlichen Gene bald nutzen könnten, um viele Erbkrankheiten zu bekämpfen und zu verstehen, was uns unter den Tieren einzigartig macht. Doch es kam anders.
Zunächst einmal stellte sich heraus, dass wir viel weniger Gene haben als ursprünglich angenommen - nur etwas mehr als 20.000, also so viele wie eine Fruchtfliege oder ein Wurm. Darüber hinaus betrug der Anteil der DNA, der aus Genen besteht, die für Proteine kodieren, nur 2 %. Wurde also der Rest des Genoms als "Müll" angehäuft?
Seit den berauschenden Anfängen des Humangenomprojekts hat sich einiges geändert. Doch das sich abzeichnende Bild ist weitaus aufregender.
In diesem Buch erläutert John Parrington die wichtigsten Merkmale, die jetzt ans Licht kommen - einige, wie die Ergebnisse des internationalen ENCODE-Programms, werden noch immer heftig diskutiert und sind in ihrem Umfang umstritten. Er gibt einen Überblick über das tiefere Genom, das Schichten von regulatorischen Elementen umfasst, die das Ein- und Ausschalten von Genen steuern und koordinieren; die Auswirkungen seiner 3D-Geometrie; die Entdeckung einer Vielzahl neuer RNAs, die eine entscheidende Rolle spielen; die epigenetischen Veränderungen, die durch die Umwelt und die Lebenserfahrungen beeinflusst werden, die eineiige Zwillinge unterschiedlich machen und an die nächste Generation weitergegeben werden können; und die Hinweise, die sich aus Vergleichen mit den Genomen von Neandertalern und Schimpansen über die Entwicklung unserer Art ergeben.
Wir lernen immer mehr über uns selbst und über die genetischen Aspekte vieler Krankheiten. In seiner Komplexität, Flexibilität und Fähigkeit, auf Umwelteinflüsse zu reagieren, erweist sich das menschliche Genom jedoch als weitaus raffinierter, als wir es uns je vorgestellt haben.