
Rethinking the Uncanny in Hoffmann and Tieck
Dieses anregende neue Buch stellt Freuds Definition des Unheimlichen in Frage, die in der Literatur der Gotik und Romantik vorherrschend ist, indem es die Bedeutung der Ungewissheit im Unheimlichen wiederbelebt. Die Literaturkritik betrachtet das Unheimliche als Ausdruck der Rückkehr des Verdrängten. Falkenbergs erweiterte Definition schließt das Psychoanalytische ein, beschränkt sich aber nicht darauf, sondern definiert das Unheimliche als ein kognitives und ästhetisches Phänomen neu.
Diese Studie bietet nicht nur einen Überblick über das, was David Punter als Theorie des Unheimlichen bezeichnet hat, sondern stellt das Unheimliche in den Kontext des poetologischen und philosophischen Hintergrunds der Romantik. Anhand von zwei Erzählungen, die im Zentrum der Debatte über das Unheimliche stehen - E. T. A. Hoffmanns Sandmann und Ludwig Tiecks Blonder Eckbert - zeigt der Autor, wie diese Texte als unheimliche Phänomene an sich konstruiert sind. Die Studie spürt märchenhaften Elementen, Rahmungstechniken und Interdependenzen zwischen den fiktionalen Inszenierungen der Protagonisten und ihren dunklen Schicksalen nach, um aufzuzeigen, wie diese Texte den Leser mit paradoxen Entschlüsselungsanweisungen konfrontieren.
Dieses erweiterte und überarbeitete Unheimliche liefert nicht nur neue Lesarten zweier klassischer deutscher Kurzgeschichten, sondern führt auch zu einem besseren Verständnis des kulturellen Bodens, der die romantische Bewegung nährte.