
The Utopian Dilemma in the Western Political Imagination
In diesem Band zeigt John Farrell, dass politische Utopien - Gesellschaften mit Gesetzen und Bräuchen, die die Schwächen der menschlichen Natur zum Wohle unserer kollektiven Existenz kurzschließen sollen - einen ständigen Gegner haben: die auf Ehre basierende Kultur der Aristokratie, die von der Antike bis in die frühe Neuzeit den größten Teil der Welt beherrschte und deren statusbasierte Wettbewerbspsychologie bis heute fortbesteht.
Während Utopien auf Gleichheit abzielen, verteidigt der heroische Imperativ die Notwendigkeit der persönlichen und kollektiven Würde. Er fragt den Utopisten: Wollen wir wirklich in einer Welt ohne Kampf, ohne Helden und ohne die von ihnen geschaffenen Geschichten leben? Da das utopische Dilemma wesentliche Werte gegeneinander ausspielt - Gleichheit gegen Freiheit, Würde gegen Gerechtigkeit -, können sich nur wenige, die sich damit auseinandersetzen, einfach für eine Seite entscheiden.
Vielmehr hat das Dilemma selbst klassische Autoren von Platon und Thomas More bis hin zu George Orwell und Aldous Huxley zu neuen Ideen angeregt. Farrell verfolgt ihre Auseinandersetzungen mit dem utopischen Dilemma und miteinander und vermittelt so ein vertieftes Verständnis der moralischen und emotionalen Dynamik der westlichen politischen Vorstellungswelt.