
The Crime of Crimes: Demonology and Politics in France, 1560-1620
Einer der faszinierendsten und zugleich beunruhigendsten Aspekte der Geschichte ist, dass die meisten Menschen im Europa der frühen Neuzeit an die Realität und die Gefahren der Hexerei glaubten. Die meisten Historiker haben das Phänomen des Hexenwahns als eines mit enormer Gewalt beschrieben. In Frankreich wurden Dutzende von Büchern, Pamphleten und Traktaten veröffentlicht und weit verbreitet, in denen Hexerei als das schrecklichste aller Verbrechen dargestellt wurde.
Doch in seinem neuen Buch Das Verbrechen der Verbrechen: Demonology and Politics in France, 1560-1620, zeigt Jonathan Pearl, dass in Frankreich relativ wenige Hinrichtungen wegen Hexerei stattfanden. Anhand sorgfältiger Recherchen zeigt er, dass eine eifrige katholische Fraktion die protestantischen Rebellen als Verräter und Ketzer bezeichnete, die mit dem Teufel im Bunde standen, und den politischen und juristischen Apparat aufforderte, diese Feinde der Menschheit auszurotten. Die Gerichte wurden jedoch von gemäßigten Katholiken beherrscht, deren politische Ansichten in krassem Gegensatz zu denen der Eiferer standen, so dass es den Dämonologen nicht gelang, einen großen Hexenwahn in Frankreich zu entfachen.
Nur wenige Studien haben die Dämonologie in Frankreich so sorgfältig und gründlich untersucht. Das Verbrechen der Verbrechen: Dämonologie und Politik in Frankreich, 1560-1620 wirft ein neues Licht auf eine wichtige Periode in der Geschichte der Hexerei und wird von Wissenschaftlern und Laien gleichermaßen begrüßt werden.