Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche und gut recherchierte Analyse der Pivot-Politik in der amerikanischen Außen- und nationalen Sicherheitspolitik und geht dabei sowohl auf ihre theoretischen Grundlagen als auch auf die praktischen Herausforderungen ein.
Vorteile:Sehr gut recherchiert und analysiert, geeignet für das Verständnis der amerikanischen Asienpolitik, eine umfassende Fallstudie, ein aktuelles und wichtiges Thema, ein bedeutender Beitrag zur Literatur und sehr lesenswert.
Nachteile:Könnte für normale Leser zu tiefgründig sein.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Lost Decade: The Us Pivot to Asia and the Rise of Chinese Power
Lost Decade ist ein unverzichtbarer Leitfaden, um zu verstehen, was der historische Wandel hin zu einer asienzentrierten Geopolitik für Amerikas Gegenwart und Zukunft bedeutet.
Im gesamten politischen Spektrum herrscht weitgehende Einigkeit darüber, dass Asien im Mittelpunkt der US-Außenpolitik stehen sollte. Doch diese Weltanschauung, der von der Obama-Regierung 2011 angekündigte "Pivot to Asia", ist eine dramatische Abkehr von der gesamten Geschichte der amerikanischen Grand Strategy. Zehn Jahre später haben wir nun eine Perspektive, um sie eingehend zu bewerten. In Das verlorene Jahrzehnt nehmen Robert Blackwill und Richard Fontaine - zwei herausragende Persönlichkeiten der amerikanischen Außenpolitik - diesen langen Blick ein. Sie kommen zu dem Schluss, dass es nur wenige nennenswerte Erfolge gibt und dass es uns an einem kohärenten Konzept für den indopazifischen Raum fehlt. Sie untersuchen die Pivot-Strategie aus verschiedenen Blickwinkeln: Sie ordnen sie historisch in den Kontext der globalen amerikanischen Außenpolitik ein, zeigen auf, wie sie zustande kam, bewerten die bisherigen Bemühungen, zeigen die Auswirkungen auf andere Regionen (insbesondere Europa und den Nahen Osten) auf und schlagen einen Weg in die Zukunft vor.
Die Autoren betonen, dass die USA heute weit weniger Spielraum für außenpolitische Fehler haben als noch vor zehn Jahren. Da die internationale Ordnung immer instabiler wird, argumentieren Blackwill und Fontaine, dass die politischen Entscheidungsträger unbedingt verstehen müssen, was mit der Verlagerung nach Asien erreicht werden sollte - und wo sie versagt hat -, um die Ressourcen, Allianzen und die Entschlossenheit aufzubringen, eine offene Ordnung in Asien und der Welt insgesamt zu erhalten. Die Ausarbeitung einer wirksamen Politik für die Region ist ihrer Meinung nach von entscheidender Bedeutung für die Bewahrung der amerikanischen Sicherheit, des Wohlstands und der demokratischen Werte.