
Legacies of Occupation: Heritage, Memory and Archaeology in the Channel Islands
Dieses Buch untersucht die Art und Weise, wie das Erbe der deutschen Besatzung der Kanalinseln in den letzten 70 Jahren in ein Kulturerbe verwandelt (oder umgekehrt vernachlässigt) wurde. Einst als "Makel des Tieres" betrachtet, hat sich die Wahrnehmung vieler Hinterlassenschaften der Deutschen langsam gewandelt: Sie wurden nicht mehr verachtet und geschmäht, unter der Erde vergraben oder im Meer versenkt, sondern zurückgewonnen, restauriert, hoch geschätzt und als "Erbe" behandelt.
In diesem Buch wird der Weg der verschiedenen Aspekte dieses Erbes untersucht, wobei die Rolle jeder Nachkriegsgeneration bei der Beseitigung der Narben der Besatzung beleuchtet wird, die weder heilen noch verblassen sollen. Indem sie ihr einst verhasstes Erbe neu entdeckten und interpretierten, hat jede Generation von Kanalinselbewohnern das kollektive Gedächtnis an eine Zeit verändert, die sich rasch an den Rand der lebendigen Erinnerung bewegt.
Das Projekt umfasst die erste eingehende Untersuchung der vielfältigen Aspekte des Erbes der Besatzung eines einzigen Ortes und bietet Vergleichsmaterial für andere Fachleute aus dem Bereich des Kulturerbes, die mit ähnlichem Material in ganz Europa und in anderen Nachbesetzungsgebieten arbeiten. Es wird die komplexen ethischen Fragen untersuchen, mit denen jeder konfrontiert ist, der mit dem Erbe des Nationalsozialismus arbeitet, und versuchen zu verstehen, wie und warum die Kanalinseln so reagiert haben, wie sie es getan haben, und fragen, wie einzigartig - oder typisch für das ehemals besetzte Europa - ihre Reaktion war.