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The Wild and the Toxic: American Environmentalism and the Politics of Health
Die Gesundheit spielt im Umweltaktivismus des späten zwanzigsten Jahrhunderts eine zentrale Rolle. Es gibt viele konkurrierende Behauptungen über die Gesundheit der Ökosysteme, die Gesundheit des Planeten und die Gesundheit der Menschen, aber es gibt nur wenig Einigkeit zwischen Lobbyisten in Washington, Graswurzel-Organisatoren, ökologisch-anarchistischen Kollektiven und wissenschaftsbasierten Interessenvertretungsorganisationen darüber, wessen Gesundheit am wichtigsten ist oder was Gesundheit überhaupt bedeutet.
In diesem Buch entwirrt Jennifer Thomson das komplexe Geflecht politischer, sozialer und intellektueller Entwicklungen, die zu der Vielzahl von Forderungen und Bedenken in Bezug auf die Umweltgesundheit geführt haben. Thomson zeichnet vier Stränge des Aktivismus von den 1970er Jahren bis in die Gegenwart nach: die Umweltlobby, Gruppen für Umweltgerechtigkeit, radikaler Umweltschützer und Bioregionalismus sowie Aktivisten für Klimagerechtigkeit. Indem sie sich auf die Gesundheit konzentrierten, konnten Umweltschützer in den Aufstieg des Neoliberalismus, die Erosion des Regulierungsstaates und die Dezimierung der progressiven Massenpolitik eingreifen.
Doch wie dieses Buch zeigt, setzte sich letztlich eine individualistische Definition von Gesundheit gegenüber einem eher gemeinschaftlichen Verständnis durch. Die Betrachtung dieser Abkehr von kollektiver Solidarität hin zu individueller Gesundheit hilft, die Beinahe-Lähmung des kollektiven Handelns angesichts der planetarischen Katastrophe zu erklären.