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The Marvellous and the Monstrous in the Sculpture of Twelfth-Century Europe
Darstellungen von Monstern und Ungeheuerlichem sind in der mittelalterlichen Kunst und Architektur weit verbreitet, von den Grotesken an den Rändern der illuminierten Handschriften bis hin zum Symbol des grünen Mannes, das in Kirchen und Kathedralen weit verbreitet ist.
Diese mysteriösen Darstellungen werden häufig als Verkörperung oder Abschwächung der Ängste interpretiert, die für ein dunkles Zeitalter symptomatisch sind. In diesem Buch wird jedoch ein alternatives Szenario betrachtet: Auf welche Weise halfen die Monster in der Skulptur des zwölften Jahrhunderts dem Publikum, sich verschiedene Ziele vorzustellen, vielleicht sogar zu erreichen? Anhand von Beispielen romanischer Skulpturen aus ganz Europa, mit Schwerpunkt auf Frankreich und Nordportugal, legt der Autor nahe, dass mittelalterliche Darstellungen von Monstern Idealen dienen konnten, seien sie intellektuell, politisch, religiös oder sozial, auch wenn sie gleichzeitig Ängste artikulieren konnten.
Auf diese Weise widersetzen sich romanische Ungeheuer der Einordnung in moderne Interpretationskategorien und legen Zeugnis ab von der Dichte und Nuanciertheit der mittelalterlichen Vorstellungswelt. KIRK AMBROSE ist außerordentlicher Professor und Vorsitzender des Fachbereichs für Kunst und Kunstgeschichte an der Universität von Colorado Boulder.