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Dates.Sites: Project Cinema City, Bombay/Mumbai
Dates. sites präsentiert eine Zeitleiste der Stadt Bombay/Mumbai im 20.
Jahrhundert, die sich auf ihre beliebteste öffentliche Einrichtung stützt: das Kino. Warum diese Zeitleiste, wo doch heute allgemein anerkannt ist, dass Daten starr und Erinnerungen porös sind - und dass Letztere gegenüber Ersteren Vorrang haben müssen? Wie lässt sich eine Zeitleiste erstellen, die weder in Stein gemeißelt ist noch dem Vorwurf der "Fabrikation einer Vergangenheit" ausgesetzt ist? Wie lässt sich eine Zeitleiste für eine geografisch definierte Einheit im Kontext ihrer populären Kulturen entwickeln, die durch spezifische Produktions- und Verbreitungsprozesse definiert sind? Dies waren einige der Herausforderungen, die sich bei der Erstellung dieses Bandes stellten. Der Band ist in Abschnitte nach Jahrzehnten unterteilt, die wiederum durch eine Reihe von Kalendern getrennt sind, die von Künstlern, Filmemachern und Designern gestaltet wurden.
Der Text ist eine Zusammenfügung von gefundenen Informationen und erhaltenem Wissen aus formalen/informellen, anerkannten/verworfenen Quellen. Er wird mit Bildern überlagert, die entweder aus dem öffentlichen Bereich oder aus persönlichen Archiven stammen.
Die Beziehung zwischen Text und Bild ist keineswegs untrennbar, sie ist vielmehr spielerisch assoziativ. So wie im geschriebenen Text zeitgenössische Lektüre mit Datumsangaben versehen wird, werden auch im Bildtext zeitgenössische Werke neben Bilder aus der Zeit eingefügt - und diese Einfügungen und Einschübe erscheinen mit erkennbaren gemeinsamen Markierungen, um den Bann von "Schnipseln aus der Vergangenheit" zu brechen.
dates. sites wird so zu einer Betrachtung der Gegenwart mit Hilfe einer spekulierten und zusammengetragenen Vergangenheit.