
de Gaulle and Churchill: The Foundations of a Perplexing Franco-British Relationship, 1940-1946
De Gaulle und Churchill untersucht die angespannte und komplizierte Beziehung zwischen General de Gaulle als Führer der Freien Franzosen einerseits und Winston Churchill und der britischen Regierung andererseits.
Evan McGilvray zeigt, dass de Gaulle vor 1940 ein Berufssoldat und keineswegs ein Politiker war, der jedoch nach dem Fall Frankreichs in das Führungsvakuum eintrat und zu einer wichtigen Galionsfigur und einem Sammelpunkt für die Bewegung der Freien Franzosen wurde. Aufgrund seiner Erfahrungen im Ersten Weltkrieg, in dem er mit Auszeichnung gedient hatte, dann aber in Gefangenschaft geriet und somit den Tiefpunkt der Verzweiflung, der in der Meuterei von 1917 zum Ausdruck kam, nicht erlebte, teilte er 1940 nicht den allgemeinen Defätismus seiner Kameraden.
De Gaulle hatte zwischen den Kriegen bewiesen, dass er die moderne Kriegsführung und die Notwendigkeit einer Modernisierung und Reform der französischen Streitkräfte verstand.
Churchill schätzte den Beitrag der freien Franzosen, insbesondere die französischen Kolonien als Bollwerk gegen den britischen Nahen Osten und als Ausgangspunkt für eine Gegenoffensive im Mittelmeerraum, zeigte aber seine rücksichtslose Bereitschaft, sich über die französischen Befindlichkeiten hinwegzusetzen. Am bekanntesten wurde dies durch die Versenkung der französischen Flotte, um zu verhindern, dass sie in deutsche Hände fiel.
Der Autor zeichnet die schwierige Beziehung zwischen Churchill und de Gaulle von den dunklen Tagen des Falls von Frankreich bis zum endgültigen Sieg nach, bei dem de Gaulle zum Chef der provisorischen Regierung der französischen Republik ernannt wurde. Diese faszinierende Studie schließt mit der unmittelbaren Nachkriegszeit, in der Churchill und de Gaulle eine wärmere, von gegenseitigem Respekt geprägte Beziehung entwickelt hatten.