
Debussy's Vocal Music and Its Poetic Evocations
Produkt-Beschreibung
Im Paris des Fin-de-Siècle trafen die Komponisten auf eine künstlerische Atmosphäre, die entscheidend von einer Reihe von Dichtern bestimmt wurde, die sich regelmäßig im berühmten Kabarett „Le Chat Noir“ und bei den Dienstags-Soirées von Stéphane Mallarmé trafen. Diese Dichter, so Paul Dukas, konzipierten ihre Texte wie Musiker oder Maler: „Verlaine, Mallarmé und Laforgue präsentierten uns neue Töne, neue Klänge. Sie projizierten Lichter auf ihre Worte, wie man sie nie zuvor gesehen hatte“, und entwickelten so eine Ästhetik, die Charles Baudelaire als ‚la correspondance des arts‘ bezeichnet hatte. Claude Debussy, ein eifriger Leser zeitgenössischer Poesie, wurde bereits in seinen frühen Zwanzigern Mitglied dieser Kreise. Hatte er als Student am Pariser Konservatorium vor allem Texte von Dichtern aus der Generation seiner Eltern und Großeltern vertont, wandte er sich nun den lyrischen Werken seiner Zeitgenossen zu. Die Vokalzyklen, die er in den 30 Jahren zwischen 1885 und 1915 komponierte, zeichnen den Weg seiner kompositorischen Entwicklung nach, die vor allem seit der Begegnung mit der Lyrik Paul Verlaines vom Streben nach Befreiung von allzu lange tradierten Konventionen geprägt war.
Dieses Buch, die erste von zwei geplanten Ergänzungen zu Images and Ideas in Modern French Piano Music (Pendragon Press, 1997/2010), bietet Hintergrundinformationen, Analysen und Interpretationen seiner bahnbrechenden Zyklen für Gesang und Klavier - Ariettes oubliées (1885-1887), Cinq poèmes de Charles Baudelaire (1887-1889), Trois mélodies de Verlaine (1891), Fêtes galantes I & II (1891-1892/1904), Proses lyriques (1892-1893), Trois chansons de Bilitis (1897-1898), Trois ballades de François Villon (1910), und Trois poèmes de Stéphane Mallarmé (1913) -- ergänzt durch die Kantate La damoiselle élue (1887-1888) und Debussys einzige vollendete Oper, Pelléas et Mélisande (1902).
Über den Autor
Siglund Bruhn hat an der Universität Wien promoviert und ist Musikanalytiker, Konzertpianist und interdisziplinärer Forscher.