
Melanie Sieberts atemberaubende Debütsammlung bereist abgelegene Flüsse im Norden sowie zwei der am stärksten bedrohten Flüsse Kanadas, den Athabasca und den North Saskatchewan.
Diese Flüsse treiben die Gedichte in eine Kontemplation des Verlusts und in das Terrain der Träume von Alexander Mackenzie, der kaputten Straßenriffs eines Straßenmusikers und der Grenzlandwanderungen einer Großmutter, deren Abwesenheit als Präsenz empfunden wird. Die Ströme der Gedichte sind turbulent, verzweigt, untergetaucht.
Die erzählerischen Ströme erscheinen wie Nebenflüsse, die man durch das Gestrüpp hindurch sieht, und dringen dann in unerwartete Gebiete vor, wo die Grenzen verschwimmen - zwischen dem Ich und dem Anderen, zwischen den Lebenden und den Toten, zwischen dem Menschlichen und dem Wilden - und der Verlust sowohl Musik als auch Stille mit sich bringt. In dieser virtuosen Sammlung hat Melanie Siebert die Sprache in etwas Seltenes verwandelt, in eine einzigartige poetische Vision.