
Decolonizing Religion and Peacebuilding
Eine Untersuchung darüber, was die Konsolidierung von Religion als Technologie der Friedenskonsolidierung und Entwicklung mit der Darstellung der religiösen und kulturellen Traditionen der Menschen macht und warum interreligiöse Friedenskonsolidierung koloniales Erbe in der Gegenwart verankert.
Im gesamten globalen Süden beteiligen sich lokale und internationale Organisationen häufig an Friedensförderungsprojekten, die sich auf den interreligiösen Dialog konzentrieren. Doch wie Atalia Omer in Decolonizing Religion and Peacebuilding argumentiert, sind die Auswirkungen ihrer Bemühungen oft pervers, da sie neokoloniale Praktiken verstärken und lokale religiöse Akteure entmachten. Auf der Grundlage empirischer Untersuchungen inter- und intrareligiöser Praktiken der Friedensförderung in Kenia und auf den Philippinen kommt Omer zu zwei paradoxen Erkenntnissen: Erstens sind religiöse Friedensförderungspraktiken sowohl ermächtigend als auch entpolitisierend, und zweitens bedeutet mehr religiöses Handeln nicht unbedingt eine tiefere oder kritischere religiöse Bildung. Außerdem zeigt sie, dass diese religiösen Akteure dekoloniale Öffnungen schaffen, unabhängig davon, wie geschlossen oder offen ihre Religionsgemeinschaften sind. Die gelegentliche Nützlichkeit von Religion in der Friedensförderung bedeutet also nicht unbedingt gerechtigkeitsorientierte Ergebnisse. Das Buch nutzt nicht nur dekoloniale und intersektionale.
Prismen, um die tief verwurzelten und andauernden kolonialen Dynamiken aufzudecken, die in der Religion und den Praktiken der Friedenskonsolidierung und Entwicklung im globalen Süden wirksam sind, sondern es spricht auch die dekoloniale Theorie durch Geschichten von Transformation und Überleben an.