Demokratie ohne Journalismus? Konfrontation mit der Fehlinformationsgesellschaft

Bewertung:   (4,2 von 5)

Demokratie ohne Journalismus? Konfrontation mit der Fehlinformationsgesellschaft (Victor Pickard)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch „Democracy Without Journalism?“ von Pickard untersucht den kritischen Zustand des Journalismus in den USA und erforscht die systemischen Probleme, die zu einer Krise der faktenbasierten Berichterstattung geführt haben. Er plädiert für innovative Ansätze im Journalismus, die zur Wiederbelebung der Demokratie beitragen können, und bietet eine gründliche historische Analyse sowie hoffnungsvolle Lösungen.

Vorteile:

Gut recherchierte Untersuchung der Krise des Journalismus
klarer und exzellenter Schreibstil
starker historischer Kontext
hoffnungsvolle Vision für die Zukunft des Journalismus
bietet innovative Lösungen
räumt mit dem Mythos auf, dass öffentliche Gelder zu staatlicher Kontrolle führen
plädiert für Gemeinschaftseigentum an Nachrichtenagenturen.

Nachteile:

Kann für manche Leser kompliziert oder esoterisch sein; erfordert möglicherweise Vorkenntnisse im Bereich Journalismus und Medienanalyse, um es vollständig zu verstehen.

(basierend auf 4 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Democracy Without Journalism?: Confronting the Misinformation Society

Inhalt des Buches:

Mit dem Zusammenbruch lokaler Medieninstitutionen und der Ausbreitung von Nachrichtenwüsten im ganzen Land stehen die USA vor einer tiefgreifenden Krise des Journalismus. Unterdessen haben die ständigen Enthüllungen über die Rolle, die große Medien - von Facebook bis Fox News - bei der Verbreitung von Fehlinformationen spielen, tiefe Pathologien in den amerikanischen Kommunikationssystemen offenbart. Trotz dieser Bedrohungen für die Demokratie waren die politischen Reaktionen bisher völlig unzureichend.

In Democracy Without Journalism? argumentiert Victor Pickard, dass wir die eigentlichen Wurzeln der Krise übersehen. Indem er die durch den Amoklauf des Kommerzes verursachten Verschlechterungen aufdeckt, rückt er die historischen Vorläufer, das Versagen des Marktes und die Untätigkeit der Politik in den Mittelpunkt, die zur Implosion des kommerziellen Journalismus und zur Verbreitung von Fehlinformationen sowohl in den sozialen Medien als auch in den Mainstream-Nachrichten geführt haben. Das Problem ist nicht nur der Verlust des Journalismus oder die Verantwortungslosigkeit von Facebook, sondern die Struktur selbst, auf der unser profitorientiertes Mediensystem aufgebaut ist. Der Aufstieg einer Fehlinformationsgesellschaft ist symptomatisch für historische und endemische Schwächen im amerikanischen Mediensystem, die auf die frühe Kommerzialisierung der Presse in den 1800er Jahren zurückgehen. Die Professionalisierung sollte die Spannungen zwischen dem öffentlichen Dienst und dem Profitstreben des Journalismus lösen, doch Pickard argumentiert, dass sie lediglich die tieferen strukturellen Probleme verschleierte. Der Journalismus befand sich schon immer in einer Krise. Der Markt hat das Niveau nie unterstützt.

Der Markt hat nie das Niveau des Journalismus unterstützt, das eine gesunde Demokratie benötigt - insbesondere die lokale, internationale, politische und investigative Berichterstattung. Heute haben diese langfristigen Defekte metastasiert.

In diesem Buch stellt Pickard eine Gegenerzählung vor, die zeigt, wie die moderne Krise des Journalismus aus der historisch bedingten übermäßigen Abhängigkeit der Medien von Werbeeinnahmen, dem Aufstieg von Medienmonopolen und einem Mangel an öffentlicher Kontrolle resultiert. Er lenkt die Aufmerksamkeit auf die Gefahren der Monopolkontrolle über digitale Infrastrukturen und den Aufstieg von Plattformmonopolen, insbesondere das Facebook-Problem. Er blickt auf Experimente aus der Zeit der Progression und des New Deal - sowie auf Modelle öffentlicher Medien auf der ganzen Welt - um sich ein zuverlässigeres und demokratischeres Informationssystem vorzustellen. Das Buch zeigt, wie ein neuer Journalismus aussehen könnte, und unterstreicht die Notwendigkeit eines Mediensystems in öffentlichem Besitz und mit demokratischer Lenkung. In Anbetracht der zunehmenden Kritik an der zügellosen Monopolkontrolle über die Medieninstitutionen und der Besorgnis über die Folgen für die Demokratie ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um die grundlegenden Mängel der US-amerikanischen Nachrichten- und Informationssysteme anzusprechen und auf Alternativen zu drängen. Letztlich geht es darum, den Journalismus neu zu erfinden.

Journalismus.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780190946760
Autor:
Verlag:
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:2019
Seitenzahl:248

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)