
Democratic Deliberationand Public Bioethics: The Role of Moderators in Moral and Political Disagreements
Seit den 1990er Jahren ist die deliberative Demokratie in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses gerückt und wurde zum Schauplatz von Initiativen, die darauf abzielen, die Öffentlichkeit direkt in Angelegenheiten von öffentlichem Interesse einzubeziehen.
Mit dem Ziel, die Grundprinzipien der öffentlichen Deliberation in verschiedenen Kontexten der öffentlichen Sphäre zum Tragen zu bringen, wurden deliberative Prozesse in einer Reihe von Formen umgesetzt, von Bürgerjurys bis zu nationalen Themenforen, von deliberativen Meinungsumfragen bis zu Bürgerhaushalten. Immer häufiger wird die öffentliche Deliberation auch auf dem Gebiet der öffentlichen Bioethik angewandt.
Unter Ausnutzung des ihnen innewohnenden dialogischen Charakters haben Wissenschaftler vorgeschlagen, deliberative Prozesse als Mittel zur Bewältigung moralischer Meinungsverschiedenheiten in der öffentlichen Sphäre zu nutzen, um die sich daraus ergebenden und oft unversöhnlichen Konflikte um bioethisch heikle Themen zu bewältigen, die moderne liberale Demokratien herausfordern. Aufbauend auf diesen Prämissen zielt dieser Band darauf ab, die theoretischen und empirischen Prozesse der gegenseitigen Befruchtung von deliberativer Demokratie und öffentlicher Bioethik zu rekonstruieren.