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Breaking the Cycle: Politics, Constitutional Change and Governance in St Kitts and Nevis
Der führende Rechtsanwalt und Queen's Counsel, Charles Wilkin, plädiert inständig dafür, dass der Staat St. Kitts und Nevis den Kreislauf der Stammespolitik durchbricht, der das Wachstum und die Entwicklung der "Föderation" der Zwillingsinseln verunsichert und behindert hat.
Als Ausgangspunkt dient ihm eine detaillierte Beschreibung und Chronologie der politischen Ereignisse zwischen Dezember 2012 und Februar 2015 - der sogenannten 26-Monats-Wahl - der dritten großen Krise, die das Land in seiner relativ kurzen politischen Geschichte erlebte. Das Werk ist deskriptiv, analytisch und präskriptiv. Im ersten der beiden Teile werden auch die historischen und verfassungsrechtlichen Entwicklungen nachgezeichnet, die zum Zusammenschluss von St.
Kitts, Nevis und Anguilla als britische Kolonie und dann als assoziierter Staat führten, von dem Anguilla durch einen gewaltsamen Aufstand getrennt wurde. Wilkin behauptet, dass in diesen konstitutionellen Arrangements die Saat des Misstrauens und der Stammespolitik zuerst gesät wurde.
Im zweiten Teil analysiert der Autor die nachteiligen Auswirkungen dieser Tradition der Stammespolitik, die seiner Meinung nach durch eine unangemessene Verfassung, die faktisch eine "Wahldiktatur" schafft, noch verschärft wurde. Er geht jedoch noch weiter, indem er Rezepte für Verfassungsänderungen vorschlägt, darunter Amtszeitbeschränkungen für Parlamentarier, weitreichende Reformen des Wahlrechts und des öffentlichen Dienstes sowie neue Gesetze zur Wahlkampffinanzierung, zur Informationsfreiheit und zu den Leitungsstrukturen staatlicher Einrichtungen.
Die Beilegung der 26-monatigen Wahlkrise und die daraus gezogenen Lehren stimmen Wilkin vorsichtig optimistisch, dass die neue Regierung, die sich aus einer Koalition von drei Parteien zusammensetzt, einige der grundlegenden Veränderungen in Angriff nehmen wird, die er als notwendig erachtet, um eine echte Demokratie für St. Kitts und Nevis zu schaffen.