Bewertung:

Das Buch bietet eine neue Perspektive auf häusliche Gewalt und plädiert für einen Ansatz, der die Überlebenden in den Mittelpunkt stellt und den Frauen die Möglichkeit gibt, ihre eigenen Lösungen zu finden. Es bietet einen umfassenden Überblick über das Thema, kritisiert die derzeitigen Systeme und stellt innovative Ideen wie „Brückenfonds“ zur Unterstützung misshandelter Frauen vor. Insgesamt wurde das Buch von verschiedenen Lesern, darunter auch von Fachleuten auf diesem Gebiet, positiv aufgenommen.
Vorteile:Das Buch wird als innovativ, informativ und gut lesbar gelobt, was es einem breiten Publikum zugänglich macht. Es präsentiert neue Erkenntnisse über häusliche Gewalt und betont, wie wichtig es ist, die sozialen Netzwerke und finanziellen Ressourcen von Frauen zu verstehen. Die Autorinnen ermutigen zu einer Verlagerung von expertengesteuerten Lösungen hin zu einer Konzentration auf die Bedürfnisse und Prioritäten der Frauen selbst. Sie geben einen gründlichen Überblick über den historischen Kontext und üben Kritik an der bestehenden Politik.
Nachteile:Auch wenn das Buch im Allgemeinen gut aufgenommen wird, könnten einige Leserinnen und Leser die diskutierten Themen als Herausforderung empfinden, da es sich mit den gängigen Vorstellungen und Vorurteilen über häusliche Gewalt auseinandersetzt. Es könnte auch die Befürchtung bestehen, dass die Konzentration auf die Stärkung der Frauen die bestehenden Systeme in Frage stellen könnte, die für die Reaktion auf häusliche Gewalt eingerichtet wurden.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Listening to Battered Women: A Survivor-Centered Approach to Advocacy, Mental Health, and Justice
Zuhören bei misshandelten Frauen: A Survivor-Centered Approach to Advocacy, Mental Health, and Justice (Ein überlebenszentrierter Ansatz für Anwaltschaft, psychische Gesundheit und Justiz) bietet einen eingehenden, multidisziplinären Blick auf die Reaktionen der Gesellschaft auf häusliche Gewalt. Obwohl seit den 1970er Jahren erhebliche Reformen bei den Dienstleistungen für misshandelte Frauen durchgeführt wurden, zeigt das Buch, dass die öffentlichen und privaten Systeme, die den Opfern häuslicher Gewalt zur Verfügung stehen, immer noch nicht den Bedürfnissen der Frauen entsprechen, die Hilfe suchen.
Aus einer feministischen Perspektive untersuchen und kritisieren die Autorinnen Lisa Goodman und Deborah Epstein die derzeit verfügbaren Dienste in drei verschiedenen Bereichen: die Gemeinschaft der Anwälte für häusliche Gewalt, die psychiatrische Versorgung und das Justizsystem. In den letzten Jahren haben sich die Möglichkeiten, die misshandelten Frauen zur Verfügung stehen, drastisch erweitert. Diese Reformen gingen jedoch auf Kosten des kontextbezogenen, frauenzentrierten Ansatzes, der einst das Herzstück der Bewegung gegen häusliche Gewalt bildete.
Die Autorinnen argumentieren, dass eine erneute Konzentration auf die Grundsätze der frühen feministischen Bewegung - z. B. das Hören auf die Stimme der einzelnen Frau, die Förderung unterstützender Gemeinschaften und die Erleichterung wirtschaftlicher Selbstbestimmung - zu erheblichen Fortschritten bei den Bemühungen um den Schutz und die Beratung misshandelter Frauen führen könnte. Es werden auch eine Reihe konkreter Empfehlungen für Verbesserungen in den Bereichen Anwaltschaft, psychische Gesundheit und Justiz diskutiert.
Forscher, die sich mit Gewalt, Geschlechterstudien, Frauenpsychologie, psychischen Traumata oder Familienrecht befassen, sowie Praktiker, die mit Opfern von Gewalt in Paarbeziehungen arbeiten, werden dieses Buch als wertvolle Ressource für ihre Arbeit betrachten.