Seit W. E.
B. du Bois die Selbstbefreiung der Sklaven während des US-Bürgerkriegs als "Generalstreik" konzeptualisierte, hat die Sprache der Arbeitsgeschichte das wissenschaftliche Verständnis der Sklaverei geprägt. Obwohl die Analogie zwischen Plantage und Fabrik ihre offensichtlichen Grenzen hat, haben Historiker Sklaven und Sklavenhalter als Beteiligte an erkennbaren Kämpfen um das Arbeitstempo, den Besitz von Zeit und Fachwissen und die informellen Rechte und Privilegien, die den Arbeitsprozess bestimmten, verstanden.
Allerdings ist es einer älteren, in marxistischen Kategorien verwurzelten materialistischen Geschichtsschreibung nicht immer gelungen, die dem amerikanischen Sklavensystem zugrunde liegende Dynamik der rassischen Dominanz und der menschlichen Kommodifizierung zu erfassen. Eine "neue Geschichte des Kapitalismus" hat hier Abhilfe geschaffen, nämlich die Sklaverei fest in eine kapitalistische Produktionsweise einzubetten, deren Investition in "freie" Arbeit immer mehr rhetorisch als real war.
Eine andere Antwort könnte sich nun in dem abzeichnen, was Wissenschaftler als "neuen Materialismus" bezeichnen - ein Ansatz, der sich um menschliche und nicht-menschliche Verflechtungen dreht und sich auf neuere theoretische Arbeiten über Dinge, Netzwerke und Assemblagen stützt. Dieser Vortrag befasst sich mit den Auswirkungen dieses "neuen Materialismus" auf die Geschichte der Sklaverei und im weiteren Sinne auch auf das Gebiet der Arbeitsgeschichte im Allgemeinen.
| ISBN: | 9783110748963 |
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| Sprache: | Englisch |
| Einband: | Taschenbuch |
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