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The Other Cold War
In diesem konzeptionell kühnen Projekt setzt Heonik Kwon die Anthropologie ein, um die kulturellen und historischen Narrative des Kalten Krieges zu hinterfragen. Mit einer wahrhaft panoramischen Sicht auf lokale Politik und internationale Ereignisse stellt er die Vorstellung in Frage, dass der Kalte Krieg ein globaler Kampf war, der weltweit einheitlich geführt wurde, und dass das Ende des Krieges einen radikalen, universellen Bruch in der modernen Geschichte markierte.
Indem er vergleichende ethnografische Studien in eine gründliche Analyse des Zeitraums einbezieht, stellt Kwon liebgewonnene Ideen über das Globale und deren Einfluss auf die zeitgenössische Sozialwissenschaft auf den Kopf. Seine Erzählung beschreibt den langsamen Zerfall einer komplexen sozialen und politischen Ordnung, der eine Reihe lokaler und kulturell kreativer Prozesse umfasst.
Während die Nationen Europas und Nordamerikas den Kalten Krieg als eine Zeit des „langen Friedens“ erlebten, traten die postkolonialen Nationen in eine völlig andere Realität ein, die durch grausame Bürgerkriege und andere außergewöhnliche Formen der Gewalt gekennzeichnet war. Kwon vertritt die Auffassung, dass diese Ereignisse in jede Darstellung der Epoche einbezogen werden sollten, und zeichnet das erste soziokulturelle Porträt des Kalten Krieges in all seiner Subtilität und Vielfalt.