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The Rise of the African Novel: Politics of Language, Identity, and Ownership
The Rise of the African Novel (Der Aufstieg des afrikanischen Romans) ist das erste Buch, das die südafrikanische und afrikanischsprachige Literatur der späten 1880er bis frühen 1940er Jahre mit der Literatur der Entkolonialisierung der 1950er bis 1980er Jahre und der zeitgenössischen Generation etablierter und aufstrebender afrikanischer Schriftsteller des Kontinents und der Diaspora mit internationalem Renommee in Beziehung setzt.
Mukoma Wa Ngugi spricht von einer großen Krise der afrikanischen Literaturkritik und geht dabei auf Schlüsselfragen im Zusammenhang mit der Fehlinterpretation der afrikanischen Literatur ein: Warum hat die Generation von Chinua Achebe die afrikanische Literatur in englischer Sprache trotz des frühen südafrikanischen Beispiels privilegiert? Welche Kosten entstehen, wenn man den Beginn der literarischen Tradition Afrikas in der falschen literarischen und historischen Periode ansiedelt? Was bedeutet es für die gegenwärtige Generation von Schriftstellern und Wissenschaftlern der afrikanischen Literatur, kein fantasievolles Bewusstsein für ihre literarische Vergangenheit zu haben?
Mukoma Wa Ngugi erkennt zwar die Bedeutung von Achebes Generation in der afrikanischen Literaturtradition an, wendet sich aber auch gegen diese Verengung der Identitäten und Sprachen des afrikanischen Romans und Schriftstellers. Indem er die fehlende literarische Gründungsperiode der afrikanischen Literaturtradition wiederherstellt, zeigt er, wie die frühe südafrikanische Literatur sowohl in ihrer Ästhetik als auch in ihrer Politik mit der Literatur der afrikanischen Unabhängigkeitsepoche und den zeitgenössischen transnationalen Literaturen im Gespräch ist.
Dieses Buch wird zu einem grundlegenden Text in der afrikanischen Literaturwissenschaft werden, da es Fragen über das Wesen der afrikanischen Literatur und Kritik aufwirft. Es ist eine unverzichtbare Lektüre für Wissenschaftler der afrikanischen Literaturwissenschaft sowie für allgemeine Leser, die ein besseres Verständnis der afrikanischen Literaturgeschichte und der Art und Weise suchen, wie ein kritischer Konsens auf Kosten einer größeren und historischen literarischen Tradition hergestellt und belohnt werden kann.