Bewertung:

Das Buch „The Rise of Big Data Policing“ von Andrew Ferguson untersucht, wie Strafverfolgungsbehörden in den USA und im Vereinigten Königreich Big Data nutzen, um die Polizeiarbeit zu verbessern, und zeigt gleichzeitig die damit verbundenen Risiken auf, einschließlich Fragen der Voreingenommenheit und des Datenschutzes. Es bietet eine umfassende Untersuchung der Vorteile und Fallstricke der vorausschauenden Polizeiarbeit inmitten drängender sozialer und politischer Debatten.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben, gründlich und ausgewogen und behandelt geschickt die Versprechen und Gefahren der vorausschauenden Polizeiarbeit. Es bietet wertvolle Einblicke in den Einsatz von KI-Technologie in der Polizeiarbeit und geht sowohl auf die Vorteile als auch auf die sozialen Bedenken im Zusammenhang mit der Datennutzung in der Strafverfolgung ein. Darüber hinaus stellt der Autor Argumente aus verschiedenen Perspektiven dar, was das Buch zu einer gut abgerundeten Quelle für das Verständnis der Datenpolitik in der Polizeiarbeit macht.
Nachteile:Einige Leser fanden bestimmte Teile des Buches redundant, und es gibt Bedenken, dass der Autor eine Agenda verfolgt, die von einer objektiven Analyse ablenken könnte. Darüber hinaus wird das Buch zwar als zeitgemäß angesehen, es gibt jedoch Zweifel an seiner langfristigen Relevanz, was darauf hindeutet, dass es in Zukunft möglicherweise nicht mehr als wichtige Quelle dienen wird.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
The Rise of Big Data Policing: Surveillance, Race, and the Future of Law Enforcement
Gewinner des 2018 Law & Legal Studies PROSE Award.
Die Folgen von Big Data und algorithmengesteuerter Polizeiarbeit und ihre Auswirkungen auf die Strafverfolgung
In einer Hightech-Kommandozentrale in der Innenstadt von Los Angeles leuchtet eine digitale Karte mit Notrufen auf, Fernsehbildschirme verfolgen aktuelle Nachrichten, Überwachungskameras durchkämmen die Straßen, und Reihen von vernetzten Computern verbinden Analysten und Polizeibeamte mit einer Fülle von Strafverfolgungsdaten.
Dies ist nur ein kleiner Einblick in eine Zukunft, in der Software künftige Verbrechen vorhersagt, Algorithmen virtuelle „Most-Wanted“-Listen erstellen und Datenbanken persönliche und biometrische Informationen sammeln. The Rise of Big Data Policing stellt die Spitzentechnologie vor, die die Arbeit der Polizei verändert, und zeigt, warum es wichtiger denn je ist, dass die Bürger die weitreichenden Folgen der Big-Data-Überwachung als Instrument der Strafverfolgung verstehen.
Andrew Guthrie Ferguson zeigt auf, wie diese neuen Technologien - die als ethnisch neutral und objektiv angesehen werden - von Polizeidienststellen eifrig genutzt werden, die sich von Vorwürfen rassistischer Voreingenommenheit und verfassungswidriger Praktiken distanzieren wollen. Nach einer Reihe von öffentlichkeitswirksamen Polizeischießereien und bundesstaatlichen Ermittlungen zu systematischem polizeilichem Fehlverhalten und in einer Zeit, in der die Budgets der Strafverfolgungsbehörden gekürzt werden, wird die datengestützte Polizeiarbeit als eine Möglichkeit angepriesen, mit rassistischen Vorurteilen aufzuräumen.
Doch hinter den Daten stehen echte Menschen, und es bleiben schwierige Fragen zur Rassendiskriminierung und zum Potenzial, den Verfassungsschutz zu verzerren.
In diesem ersten Buch über Big Data Policing untersucht Ferguson, wie neue Technologien das Wer, Wo, Wann und Wie unserer Polizeiarbeit verändern werden. Diese neuen Technologien bieten auch datengestützte Methoden zur Verbesserung der polizeilichen Rechenschaftspflicht und zur Beseitigung der zugrunde liegenden sozioökonomischen Risikofaktoren, die Kriminalität begünstigen.
The Rise of Big Data Policing ist eine Pflichtlektüre für alle, die sich mit der Frage beschäftigen, wie die Technologie die Strafverfolgung revolutionieren wird und welche potenziellen Gefahren für die Sicherheit, die Privatsphäre und die verfassungsmäßigen Rechte der Bürger damit verbunden sind.
Lesen Sie einen Auszug und ein Interview mit Andrew Guthrie Ferguson in The Economist.