Bewertung:

Das Buch bietet eine faszinierende Erkundung des Lebens und der Zeit von Lampião, einem berüchtigten Banditen in Brasilien, der in seinem Land ein Volksheld ist, anderswo aber weitgehend unbekannt. Es beleuchtet seinen komplexen Charakter und die faszinierende Geschichte, die ihn umgibt.
Vorteile:⬤ Fesselnde Erzählung über Lampiãos Leben
⬤ bietet eine einzigartige Perspektive auf eine Figur, die mit Jesse James verglichen wird
⬤ enthält spannende Geschichten über Kämpfe und Führungsqualitäten
⬤ hebt die kulturelle Bedeutung Lampiãos in der brasilianischen Geschichte hervor.
Manche Leser könnten es schwierig finden, sich in eine Figur hineinzuversetzen, die eher egoistisch als altruistisch ist.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Bandit King: Lampiao of Brazil
Was Jesse James für die Vereinigten Staaten war, war Lampiao für Brasilien - und noch viel mehr. Mit einer Bande, die zeitweise hundert oder mehr Mitglieder zählte, begegnete dieser berüchtigte Bandit den staatlichen Armeen auf Augenhöhe und schüchterte die politischen Bosse ein, so dass er in den 1920er und 1930er Jahren weite Teile des nordöstlichen Hinterlandes seiner Heimat praktisch beherrschte. Obwohl Lampiao oft brutal und erbarmungslos war, haben ihn seine gelegentlichen Taten des Mitgefühls zusammen mit seinen Heldentaten zu einer Volksfigur in Brasilien gemacht.
Auf der Grundlage von zeitgenössischen Nachrichtenberichten, Archivmaterial und ausführlichen Interviews des Autors präsentiert dieses Buch die erste systematische und zuverlässige Darstellung des berühmten Desperados.
Bei der Untersuchung von Lampiaos Karriere von seiner Kindheit in Pernambuco bis zu seinem Tod in Angicos trennt Chandler Fakten von Fiktion und stellt den Banditen in den Kontext des Hinterlandes, wo es zu Beginn dieses Jahrhunderts für den Sohn eines Pächters oder Kleinbauern so selbstverständlich und attraktiv war, ein Cangaceiro (Bandit) zu werden, wie es für die Söhne der Eliten von Recife oder Salvador ein Studium der Rechtswissenschaften oder der Medizin war. Chandler sieht Lampiao und andere cangaceiros als unvermeidliche Produkte einer gesetzlosen Gesellschaft, in der die an den amerikanischen Westen erinnernden Grenzbedingungen bis weit ins zwanzigste Jahrhundert hinein fortbestanden.