Bewertung:

Das Buch ist eine umfassende Untersuchung von Julian Corbetts Beiträgen zur britischen Marinestrategie und beschreibt seinen intellektuellen Werdegang und die politische Landschaft, die die Militärpolitik im Vorfeld des Ersten Weltkriegs umgab. Der Autor Andrew Lambert stellt Corbett als eine Schlüsselfigur dar, deren Eintreten für die Seemacht gegenüber kontinentalen Militärstrategien unbeachtet blieb, was sich letztlich auf den Ausgang des Krieges auswirkte.
Vorteile:Das Buch ist intellektuell anregend und bietet einzigartige Einblicke in einen bedeutenden Strategen. Lamberts Bewunderung für Corbett wertet die Erzählung auf, und der Autor unterscheidet effektiv zwischen Helden und Schurken im historischen Kontext. Das Buch ist eine gute Einführung in Corbetts Werk und ermutigt zur weiteren Lektüre seiner Schriften. Außerdem knüpft es gut an Lamberts frühere Werke an.
Nachteile:Der Text ist zwar kompetent, aber es fehlt ihm vielleicht an der fesselnden literarischen Qualität, um Leser anzusprechen, die sich nicht bereits für das Thema interessieren. Einige Leser könnten das Buch als etwas zu dicht empfinden, so dass ein starkes Interesse an britischer Militärstrategie erforderlich ist, um es vollständig zu verstehen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The British Way of War: Julian Corbett and the Battle for a National Strategy
Der führende Historiker Andrew Lambert zeigt, wie Julian Corbett (1854-1922) als Jurist, Zivilist und Liberaler ein neues Maß an Logik, Fürsprache und intellektueller Präzision in die Entwicklung der Strategie einbrachte. Corbett verknüpfte geschickt die klassische Strategietheorie, die britische Geschichte und die aufkommenden Trends in den Bereichen Technologie, Geopolitik und Konflikte, um den britischen Staat auf den Krieg vorzubereiten.
Er betonte, dass Strategie eher ein einzigartiges nationales Konstrukt als eine Reihe von universellen Prinzipien ist, und erkannte die Bedeutung von sozialen Reformen im Inland und des sich entwickelnden britischen Commonwealth an. Corbetts Konzept einer maritimen Strategie, die von der Kontrolle der globalen Kommunikation und des Wirtschaftskriegs beherrscht wird, überlebte das Debakel von 1914-18, als Großbritannien die deutsche „Art des Krieges“ mit einem noch nie dagewesenen Aufwand an Menschenleben und Ressourcen einsetzte.
Sie erwies sich im Zweiten Weltkrieg als entscheidend und prägte Churchills Konfliktführung vom Fall Frankreichs bis zum D-Day. Und wie Lambert zeigt, beeinflussen Corbetts Ideen weiterhin das britische Denken.