Der Buchenwald-Bericht

Bewertung:   (4,6 von 5)

Der Buchenwald-Bericht (a. Hackett David)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

In den Rezensionen wird „Der Buchenwald-Bericht“ als ein bedeutendes und erschütterndes Dokument hervorgehoben, das die Gräueltaten des Konzentrationslagers Buchenwald anhand von persönlichen Erzählungen und Augenzeugenberichten detailliert beschreibt. Es ist ein wichtiges Hilfsmittel, um den Holocaust und die Unmenschlichkeit des Menschen zu verstehen, obwohl es eine schwere und emotional belastende Lektüre ist.

Vorteile:

Das Buch wird für seinen pädagogischen Wert, die detaillierten Berichte und die anschaulichen Schilderungen der Erfahrungen der Häftlinge gelobt. Es gilt als Pflichtlektüre für Studenten des Holocaust, Historiker und alle, die sich für die Geschichte des Zweiten Weltkriegs interessieren. Viele fanden es aufschlussreich und notwendig für die Bewahrung des historischen Gedächtnisses.

Nachteile:

Kritiker weisen darauf hin, dass der Inhalt emotional überwältigend ist und aufgrund seiner Anschaulichkeit schwer zu lesen sein kann. In einigen Rezensionen wird auf mögliche Ungenauigkeiten und Probleme im Zusammenhang mit der Zuverlässigkeit von Zeugenaussagen kurz nach der Befreiung hingewiesen. Es werden auch Fehler in der Einleitung und ein Mangel an gründlicher redaktioneller Aufsicht beklagt.

(basierend auf 19 Leserbewertungen)

Originaltitel:

The Buchenwald Report

Inhalt des Buches:

In den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs deckten die vorrückenden alliierten Armeen das Grauen der nationalsozialistischen Konzentrationslager auf. Das erste Lager, das in Westdeutschland befreit wurde, war Buchenwald am 11. April 1945. Innerhalb weniger Tage wurde ein spezielles Team deutschsprachiger Nachrichtenoffiziere der US-Armee nach Buchenwald entsandt, um die dortigen Häftlinge zu befragen. In der kurzen Zeit, die ihnen vor der endgültigen Entlassung der Häftlinge aus dem Lager zur Verfügung stand, sollte dieses Team einen Bericht erstellen, der in künftigen Kriegsverbrecherprozessen gegen die Nazis verwendet werden konnte. Nirgendwo sonst wurde so systematisch versucht, mit Häftlingen zu sprechen und ihr Wissen über das tägliche Leben, die Struktur und die Funktionsweise eines Konzentrationslagers aus erster Hand festzuhalten. Das Ergebnis war ein wichtiges und einzigartiges Dokument, der Buchenwald-Bericht. Schockierenderweise ging der Buchenwald-Bericht nicht lange nach Kriegsende fast für immer verloren. Nur ausgewählte Teile wurden bei den Nürnberger Prozessen als Beweismittel zugelassen. Professor Eugen Kogon, ein Häftling in Buchenwald, der den Armeespezialisten bei der Durchführung ihrer Befragungen und der Abfassung des Berichts behilflich war, nutzte das gesammelte Material als Hintergrundquelle für sein klassisches Buch Theorie und Praxis der Hölle, doch dann wurde seine Kopie versehentlich vernichtet. So wurde der vollständige Bericht nie veröffentlicht, und sowohl das Originaldokument als auch eine kostbare Handvoll Kopien verschwanden nach und nach.

Kürzlich - mehr als vier Jahrzehnte später - wurde eine einzige, verblasste Durchschrift entdeckt, die offenbar als einzige noch existiert. Es wird aus dem Deutschen übersetzt und hier zum ersten Mal in Buchform vorgelegt, wie es die Autoren beabsichtigt hatten. Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil, dem Hauptbericht, werden die Ergebnisse des Interviewteams formell vorgestellt. Er beschreibt detailliert die Geschichte des Lagers, wie es organisiert war und funktionierte, wer die Häftlinge waren, wie sie lebten und wie sie von ihren Nazi-Aufsehern behandelt wurden. Dieser Teil des Berichts stützt sich auf die belastenden Akten und Aufzeichnungen des Lagers sowie auf Informationen, die von den Häftlingen selbst stammen. Der zweite Teil, die Einzelberichte, ist das Herzstück des Buches. Hier finden sich die Augenzeugenberichte der Lagerinsassen, Aussagen, die gemacht wurden, als sie noch hinter demselben Stacheldraht saßen, der sie so viele Jahre lang festgehalten hatte. Die Häftlinge berichten über Ereignisse, die so kurz zurückliegen und so schmerzhaft sind, dass sie nur mit starken Emotionen, aber oft mit großer Eloquenz sprechen können. Das Interviewteam hat es verstanden, diese Schilderungen nach bestimmten Themen zu gliedern, z. B. Zwangsarbeit, Lageralltag, Strafen, Widerstand oder SS-Wachen. So geht das Buch über eine bloße Sammlung von Einzelschicksalen hinaus und bietet stattdessen eine abgerundete Darstellung aller Aspekte des Konzentrationslagers Buchenwald aus der Sicht der Häftlinge.

Der Buchenwald-Bericht ist eines der bemerkenswertesten und wichtigsten Dokumente, die aus dem Holocaust und dem Zweiten Weltkrieg hervorgegangen sind. Er ist eine Anklage gegen die ungeheuerlichen Verbrechen der Nazis, ein vernichtendes Zeugnis, das von den Opfern in einem letzten Akt des Trotzes abgelegt wurde. Es sind die Stimmen von Menschen, die mutig genug waren, noch eine Weile in der Hölle zu verweilen, um der Welt endlich die Wahrheit sagen zu können. Vielleicht ahnten sie bereits, dass, wie Milan Kundera es ausdrücken sollte, "der Kampf des Menschen gegen die Macht der Kampf der Erinnerung gegen das Vergessen ist". Nach fünfzig Jahren und zu vielen Gedächtnislücken wissen wir, dass sie Recht hatten.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780813333632
Autor:
Verlag:
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:1997
Seitenzahl:424

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